Schulischer Bildungsrückgang nimmt rapide zu

 In Spätkapitalistische Systementwicklung

Hartmut Krauss

IQB-Bildungstrend 2024 stellt gravierende Lerndefizite von Neuntklässlern in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik fest

In vorangegangenen Studien wurden bereits besorgniserregende Schwächen von Grundschülern/Viertklässlern und Neuntklässlern im Fach Deutsch (Lesefähigkeit, Rechtschreibung, Textverständnis) festgestellt. Laut der internationalen IGLU-Studie 2021 erreichte z. B. ein Viertel der in Deutschland getesteten Kinder der vierten Klasse nicht den international festgelegten Mindeststandard beim Lesen (Kompetenzstufe III), der zum erfolgreichen Lernen nötig wäre. Dabei ist dieser Anteil (25,4 Prozent) im Vergleich zu 2016 (18,9 Prozent) und 2001 (17 Prozent) stark gestiegen. „Vor allem der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die nur ein rudimentäres Leseverständnis (Kompetenzstufe I) aufweisen, hat sich von 2001 bis 2021 mehr als verdoppelt – von 3 Prozent auf 6,4 Prozent.“[1]

Wie der IQB-Bildungstrend 2022 feststellte, hat sich auch das Kompetenzniveau der Neuntklässler im Fach Deutsch zwischen 2015 und 2022 in allen wesentlichen Bereichen wie Hörverständnis, Leseverständnis und Rechtschreibung noch einmal deutlich verringert. Das gilt sowohl für Schülerinnen und Schüler ohne und mit Zuwanderungshintergrund. Vergleicht man diese beiden Gruppen, dann zeigt sich allerdings, dass Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund ausgehend von diesem insgesamt ohnehin schon abgesunkenem Niveau ein signifikant geringeres Kompetenzniveau aufweisen als Jugendliche ohne Zuwanderungshintergrund.

„Vertiefende Analysen für Deutschland insgesamt zeigen, dass die wachsenden Kompetenznachteile von Jugendlichen der ersten Generation im Fach Deutsch teilweise auf besonders geringe Kompetenzen von geflüchteten Schülerinnen und Schülern zurückzuführen sind, die im Jahr 2022 mehr als ein Viertel dieser Zuwanderungsgruppe ausmachen. Allerdings sind die Disparitäten vor allem im Zuhören und in der Orthografie auch ohne geflüchtete Schülerinnen und Schülern seit dem Jahr 2015 deutlich angestiegen. Insgesamt liegt das durchschnittliche Kompetenzniveau von Jugendlichen der ersten Generation[2] im Jahr 2022 in allen Kompetenzbereichen im Fach Deutsch lediglich im Bereich des Mindeststandards für den Ersten Schulabschluss (ESA) und um ein Vielfaches unter dem Niveau von Jugendlichen ohne Zuwanderungshintergrund. Es ist deshalb zu erwarten, dass sie ihren weiteren Bildungsweg nur dann erfolgreich bewältigen werden, wenn sie über die derzeit umgesetzten Maßnahmen hinaus gezielt und nachhaltig gefördert werden“ (S. 337; Genderschreibweise von mir korrigiert; H. K.).

Der IQB-Bildungstrend 2024, der am 16. Oktober 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zeigt nun, dass auch gravierende Lerndefizite von Neuntklässlern in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik vorliegen. So verfehlten laut der Studie 2024 im Fach Mathematik insgesamt knapp 9 Prozent aller Neuntklässler den Mindeststandard für den Ersten Schulabschluss (ESA) und ungefähr 34 Prozent den Mindeststandard für den Mittleren Schulabschluss (MSA). In allen vier untersuchten Fächern zeigt sich, dass die Regelstandards seltener erreicht und die Mindeststandards häufiger verfehlt werden als noch 2018 bzw. 2012.

Während sich der sozioökonomische Status der Neuntklässler im Vergleich zu 2018 im Durchschnitt trotz zunehmender Unterschiede laut Studie leicht erhöht bzw. verbessert hat, ist eine deutliche zuwanderungsbedingte Veränderung in der Zusammensetzung der Gesamtschülerschaft zu konstatieren. So hat sich der Anteil an Jugendlichen aus zugewanderten Familien zwischen 2012–2018 und 2018–2024 um jeweils knapp 7 Prozentpunkte erhöht. 2024 lag der Anteil bundesweit insgesamt bei etwa 40 Prozent[3]. Der Anteil von zugewanderten Jugendlichen der ersten Generation lag 2024 bei 13 Prozent und derjenige von zugewanderten Jugendlichen der zweiten Generation bei 14 Prozent. Etwa 33 Prozent Schülerinnen und Schüler der ersten Generation bzw. 5 Prozent der Neuntklässler insgesamt sind als „Geflüchtete“ nach Deutschland gekommen. Diese Gruppe von Schülerinnen und Schülern mit „Fluchtbiografie“ stammt wiederum aus verschiedenen Herkunftsländern, wobei Jugendliche aus Syrien (25 Prozent) und aus der Ukraine (21 Prozent) die größten Gruppen bilden. Zudem kommen viele Schülerinnen und Schüler aus Afghanistan (9 Prozent) und dem Irak (6 Prozent). Betrachtet man die Schülerinnen und Schüler der zweiten Einwanderergeneration, so sind deren Eltern primär aus der Türkei (knapp 16 Prozent), Russland (9 Prozent), Kasachstan (knapp 8 Prozent), Polen oder dem Kosovo (jeweils etwa 6 Prozent) zugewandert. Insgesamt zeigt sich damit eine islamisch/muslimisch dominierte Heterogenität.

Bezogen auf die Gesamtheit der Neuntklässler ergibt sich mit Blick auf die genannten Fächer folgendes Bild:

(1) Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Zuwanderergeneration erreichen in allen fächerbezogenen Kompetenzbereichen im Durchschnitt deutlich geringere Kompetenzen als ihre Mitschüler ohne Zuwanderungshintergrund. Damit zeigt sich erneut, dass mit der Erhöhung des Anteils von ungesteuert Zugewanderten (mit unzureichenden Deutschkenntnissen und diskrepanter soziokultureller Prägung) das durchschnittliche Lern- und Bildungsniveau der Gesamtschülerschaft sinkt.

(2) Gleichzeitig zeigt sich zusätzlich, dass die Schülerinnen und Schüler ohne Zuwanderungshintergrund im Vergleich zu den letzten Ergebnissen signifikante Kompetenzeinbußen aufweisen, was nicht zuletzt auch auf den Anstieg von Mitschülerinnen und -schülern mit defizitären Deutschkenntnissen, dem dadurch verschlechtertem Lernklima sowie kulturell-normativen Gegensatzerfahrungen im Schulalltag (islamisches Mobbing an Schulen mit hohem Muslimanteil[4]) zurückzuführen ist[5].

Im Näheren zeigen sich die größten Nachteile bei Schülerinnen und Schülern der ersten Zuwanderungsgeneration(Mathematik: 78 Punkte, Biologie: 95 Punkte, Chemie: 84 Punkte, Physik: 94 Punkte). „Auch für die zweite Zuwanderungsgeneration sind signifikante Nachteile in allen Kompetenzbereichen zu verzeichnen, die jedoch nur etwa halb so groß ausfallen wie die der ersten Generation (Mathematik: 44 Punkte, Biologie: 45 Punkte, Chemie: 42 Punkte, Physik: 48 Punkte; vgl. Abb. 7.3). Ein Grund für die besonders stark ausgeprägten Nachteile der ersten Zuwanderungsgeneration dürfte ihre im Mittel kürzere Beschulungsdauer in Deutschland sein.“[6]

Was die IQB-Studie aber einmal mehr komplett ausblendet, ist der folgende immer zentraler werdende Sachverhalt: Je höher der Anteil von Schülerinnen und Schülern aus oftmals bildungsfernen muslimischen Zuwanderermilieus, in denen eine islamisch normierte, autoritär-patriarchalische, gehorsamsfixierte, anregungsarme und sprachdefizitäre Familiensozialisation stattfindet, desto stärker sinkt a) das allgemein-durchschnittliche Lern- und Kompetenzniveau und desto höher steigt b) das Ausmaß von Unterrichtsproblemen infolge konfrontativer Islambekundung.

Einerseits erschweren/verunmöglichen gravierende Sprachdefizite (nicht nur, aber zum großen Teil) der muslimischen Schülerschaft einen lehrplangerechten Unterricht. Andererseits blockiert der verinnerlichte normative „Islam-Filter“ die Aneignung von Lerninhalten und torpediert damit zusätzlich den Unterrichtsprozess.

Die tendenziellen Auswirkungen der akkumulierten schulischen Lerndefizite, die mit der langjährigen ungesteuerten Massenzuwanderung aus primär islamischen Ländern korrelieren und sich auch nicht einfach durch mehr Investitionen in marode Bildungseinrichtungen beheben lassen, liegen auf der Hand: Bereits „2019 hatten 12,8 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund keinen allgemeinbildenden Schulabschluss und 36,7 Prozent keinen berufsqualifizierenden Abschluss. Dabei waren die Werte bei den Ausländern mit eigener Migrationserfahrung am höchsten (19,9 bzw. 47,8 Prozent). Bei den Personen ohne Migrationshintergrund lagen die entsprechenden Werte mit 1,6 bzw. 12,4 Prozent hingegen deutlich niedriger.“[7] Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verließen nach dem Schuljahr 2023/2024 ca. 62.000 Schülerinnen und Schüler ihre Lernstätten ohne Schulabschluss (Vorjahr: 56.000)[8]. Während 2023 sechs Prozent der deutschen Schülerinnen und Schüler ohne Zuwanderungshintergrund keinen Abschluss erzielten, lag die Quote bei ausländischen Schülern bei 13,8 Prozent[9].

Siehe auch:

https://diefreiheit.info/muslimische-primaersozialisation-und-konfrontative-islambekundung-im-schulsystem/

https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/zuwanderung-und-bildung/

 

Anmerkungen:

[1] https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/iglu-studie-lesekompetenz-der-viertklaessler-verschlechtert-sich-deutlich/

[2] Der IQB Bildungstrend unterscheidet zwischen drei Gruppen:

  • Schülerinnen und Schüler ohne Zuwanderungshintergrund: beide Elternteile sind in Deutschland geboren;
  • Schülerinnen und Schüler der zweiten Zuwanderungsgeneration: beide Elternteile sind im Ausland geboren, das Kind selbst ist in Deutschland geboren;
  • Schülerinnen und Schüler der ersten Zuwanderungsgeneration: sowohl beide Elternteile als auch das Kind selbst sind im Ausland geboren. Diese Gruppe umfasst auch Schülerinnen und Schüler, die fluchtbedingt zugewandert sind.

[3] Auf der Ebene der Bundesländer variiert der Anteil der Zugewanderten z. T. sehr stark und ist in den ostdeutschen Flächenländern deutlich niedriger als in Westdeutschland.

[4] https://diefreiheit.info/islamische-sozialisation-und-auswirkung-in-den-schulen/

[5] Stattdessen werden von der unkritisch-staatskonformen Auftragswissenschaft zumeist nur einseitig angebliche Diskriminierungserfahrungen von zugewanderten Schülerinnen und Schülern angeführt und damit ein entlastender Opferdiskurs für die Öffentlichkeit inszeniert. Tatsächlich aber, so stellt auch der IQB Bildungstrend 2024 fest, geben Schülerinnen und Schüler mit „Fluchtgeschichte“ weit überwiegend eine hohe Schulzufriedenheit und gute soziale Einbindung an.

[6] https://www.iqb.hu-berlin.de/de/schule/sekundarstufe-i/bildungstrend/2024/

[7] https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61653/bevoelkerung-ohne-abschluss/

[8] https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2025-10/schulabschluss-abbrecherquote-statistisches-bundesamt

[9] https://www.spiegel.de/panorama/bildung/bildung-in-deutschland-immer-mehr-jugendliche-verlassen-die-schule-ohne-abschluss-a-f0036c40-1777-4162-bb34-ef920f63bdcb

Recommended Posts
0

Start typing and press Enter to search