Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas
Buchbesprechung
Michael Ley: Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas
HINTERGRUND-Verlag
Broschur, Osnabrück 2015
254 Seiten * ISBN 978-3-00-049866-4 * 18,90 €
Wer es heute wagt, von einer Islamisierung des Abendlandes zu reden, erfährt in der Regel eine wenig freundliche Zuwendung. Zu weit scheint eine solche Vorstellung von der (sichtbaren) Realität entfernt und zu sehr ist die nahezu gesamte mediale Landschaft auf den regierungsamtlichen Kurs gebracht, der die Islamkritik in den Rang von Rassismus erhoben hat.
Was aber veranlasste den österreichischen Historiker Michael Ley zu einer schon im Titel so apodiktischen Wortfindung?
Das Buch gliedert sich in drei Teile mit jeweils wiederum drei hierzu passenden Untertiteln und einem Vorwort von Bazon Brock. Dieser spricht von einer ungebildeten Ahnungslosigkeit der sog. „Eliten“, die sich in einer „Welterlöser-Mission“ als Wegbereiter des Islam gerieren. Beim Reizwort Islamisierung verweist er auf fünf Ereignisse in einer 1300-jährigen Zeitabfolge, die einer Geschichtsvergessenheit zum Opfer gefallen seien. So sei auch die Gleichsetzung von Antiislamismus mit Antisemitismus das Produkt einer offenbar erwünschten Sicht, welche dem Opfermythos von Entführten gleiche, die sich mit ihren Entführern solidarisieren. Da folge dann auch schon mal das Bundesverfassungsgericht einer Empfehlung des obersten Religionsrates der Türkei, wenn es um die Einrichtung von parallelen Gerichtsbarkeiten geht. „Nicht die Muslime ruinierten den Rechtsstaat, sondern die amtierende politische Klasse“, so Bazon Brock.
Die Forderung der sog. Progressiven, Europa möge seine eurozentristische kulturelle Identität aufgeben, sei nicht einmal von den radikalsten kommunistischen Intellektuellen je gefordert worden, meint der Autor Michael Ley und erwähnt einen norwegischen Blogger, der den sog. Multikulturalismus eine Hassideologie zur Zerstörung der westlichen Zivilisation genannt hatte. Diese habe sich aber erst nach langen Kämpfen verwirklichen lassen, weshalb die europäische Moderne ein Erbe aus Renaissance, Reformation, Humanismus und Aufklärung in den unterschiedlichen Facetten sei.
Eine islamische Moderne habe dagegen nicht entstehen können, weil sich der Islam seit dem 10. Jahrhundert theologisch und intellektuell abgekapselt habe. Er kenne deshalb nur eine theologische Heilsgeschichte, nicht jedoch eine säkulare Weltgeschichte. Im Gegensatz hierzu unterscheide das Christentum seit Augustinus (354 – 430) zwischen einer göttlichen Heils- und einer säkularen Weltgeschichte, die vom Menschen gemacht ist. Gott gibt hier keine konkreten Anweisungen zur Politikgestaltung. Im Islam sind Religion und politischer Pluralismus jedoch unvereinbar.
Die Gründe für Zerstörungen innerhalb der islamischen Zivilisation können nachweislich auch nicht auf postkoloniale Kreuzzüge, sowie imperialistische oder kolonialistische Bestrebungen des Westens zurückgeführt werden, sondern sind im Islam selbst zu suchen. Zwischen Schiiten und Sunniten finde beispielsweise ein kontemporärer Krieg seit dreißig Jahren statt. Drahtzieher im Nahen Osten seien die Türkei, der Iran und Saudi-Arabien, die jeweils eine politische Hegemonie anstreben.
Vor diesem Hintergrund sieht der Autor die durchaus vielversprechende Ideologie einer „Kolonialisierung Europas“ als einzig realistische Überlebensstrategie für den Islam. Nach dem Untergang des Realsozialismus sei das neue Heilsversprechen der islamische Multikulturalismus, den (hier) eine totalitäre Sprachregelung begleite.
Die historischen Mythen erfahren bei Ley eine besondere Beachtung, sind sie doch sowohl ein Teil der Legitimierung als auch der einer Gegenaufklärung. So habe Karl Martell im Jahre 732 bei Tours nicht den Islam besiegt, sondern den maurischen Anführer Abt ar-Rahman, weil es den Islam im frühen 8. Jahrhundert noch nicht gab.
Auch die angebliche Begründung des Islam durch den Propheten Mohammed zwischen 570 und 632 ist durch nichts belegt. Weder Münzen, noch historische Dokumente überliefern ein Zeugnis. Die Mohammed-Biographie des Ibn Ishaq ist erst von Ibn Hischam herausgegeben worden, der um 830 verstarb. Erst 150 – 200 Jahre nach Mohammeds Tod ist die erste Biographie erschienen. Während der Zeit der angeblich großen islamischen Eroberungen, hätte es hierzu Berichte von anderen Religionen geben müssen und es sei zu vermuten, dass die „frühen“ Muslime syrisch-aramäische Christen waren.
Die Abspaltung (der Islam) vom Christentum begann frühestens im 9. Jahrhundert! Die Entstehung des Koran – so der Autor – habe realgeschichtlich mit Mohammed nichts zu tun. Im Unterschied zum Judentum und Christentum fehlt dem Islam demnach der Stifter und Verkünder, um sich zu legitimieren.
Schon in seinen Anfängen habe sich das Herrschaftsmodell des Islam auf Eroberungen und Sklaverei gestützt. Der Autor geht sehr dezidiert auf Struktur und Ideologie des islamischen Gesellschaftsmodells ein, so dass auch Begriffe wir Djihad, Sunna, Umma, Hadith oder Dhimmi erfahrbar werden. Zwar verkündeten alle monotheistischen Religionen eine jeweils „letztgültige“ Wahrheit. Das Problem des Islam bestehe jedoch in einem weltweiten Unterwerfungsanspruch. Er stilisiert sogar die Ermordung der Ungläubigen zum Gottesdienst.
Der Faschismus des 20sten Jahrhunderts sah in den Muslimen Brüder im (totalitären) Geiste, insbesondere im Hass auf die Juden. Im Moment seien die Christen und andere nichtislamische Religionen die Opfer der innerislamischen Auseinandersetzungen. Mit seinem z. T. dilettantischen Eingreifen – so der Autor – habe der Westen großen Schaden angerichtet.
Wenn gerade in Deutschland die großen islamischen Verbände gegenüber jeder Religionskritik resistent bleiben, dann sind alle Dialoge höchst fragwürdig. Die 1983 in Europa gegründete „Föderation islamischer Organisationen in Europa“ und ihre wichtigste Abteilung, das „European Council for Fatwa and Reserarch“ in Brüssel, unterhalten mit ihrem Vordenker Yusuf al-Quaradawi enge Kontakte zu Terrororganisationen.
Linke und Grüne seien hier an die Stelle der im 3. Reich mit den Muslimen kollaborierenden Nazis getreten und seien die nützlichen Idioten für die Interessen der Muslimbrüder. Das kann in der Tat als ein Lehrstück für die Islamisierung begriffen werden. Der Autor meint allerdings, diese sei längst auf der Ebene der EU angekommen, wo man eine euro-islamische Zivilisation anstrebe. Der wichtigste Partner sei hierbei die „Organization of Islamic Conference“ (OIC). Das Bekenntnis zum Multikulturalismus in der EU schaffe hierzu die Voraussetzungen.
Am Beispiel der jüdischen Reformschulen verweist der Autor auf eine gelungene Integration des Reformjudentums im 19. und 20. Jahrhundert, was sich innerhalb einer Reform der jüdischen Religion vollzogen habe. Würde der Islam diesem Beispiel folgen, müsste er seine Opferrolle ablegen. Vor allem die heimatlosen und nicht integrierbaren Jugendlichen würden wohl zu „Ghetto-Kindern“, die ihre einzige Identität in der Moschee finden und sich radikalisieren. Sie würden so zum Kern einer Gegengesellschaft. Es entstehen dann zunächst lokal und anschließend regional islamisch dominierte Räume. Eine Libanonisierung der Gesellschaft sei die Folge.
Ein weiterer Zerfall der islamischen Zivilisationen sei zu befürchten, was die Migration weiter antreiben wird und den gesellschaftlichen Spaltungsprozess vertieft. Der Autor sieht Zeichen für ein Ausweichen von Unternehmen in die Länder Osteuropas mit einem vergleichsweise geringen muslimischen Bevölkerungsanteil. Hier könne – zynisch ausgedrückt – ein Reservat für den homo europaeus entstehen, wo sich eine Zivilisation entwickeln kann, die dem Irrsinn des Multikulturalismus und seiner Derivate entsage.
Es ist dem Autor wichtig, die im Westen beheimatete Mythenbildung über den Islam radikal zu entlarven, wie etwa das Märchen von al-Andalus, welches mit dem Islam nicht in Verbindung zu bringen ist, wie sich aus den zeitlichen Abläufen der maurischen Kultur logisch ergibt.
Die antichristlichen Aufklärer hätten teilweise im Islam eine tolerante Alternative zum Christentum gesehen und verfielen in den Mythos vom aufgeklärten Islam. Auch Vertreter der jüdischen Aufklärung hätten noch im 19. Jahrhundert von der Toleranz des Kalifats von Córdoba berichtet, wobei Zweifel hinsichtlich des größten Sakralbaus der Welt, der Mezquita aufkommen, denn sie ist nicht nach Mekka ausgerichtet, was Zweifel an einem islamischen Erbe aufkommen lässt. Es handelt sich historisch richtiger wohl eher um einen christlich-arabischen Sakralbau, der erst später zu einer Moschee wurde.
Auch die in Latein verfassten Chroniken von 741 – 754 wissen nichts von islamischen Eroberungen zu berichten. Hier fehlt jeder (historische) Bezug. So hält der spanische Historiker Emilio Farrin eine muslimische Eroberung Hispaniens im 8. Jahrhundert für völligen Humbug. Noch im 10. Jahrhundert gab es in Nord-Afrika 48 Bischofssitze. Von einer Islamisierung könne in dieser Zeit keine Rede sein.
Die Allianz der Eroberung von al-Andalus scheint eher christlich, denn es findet sich kein Hinweis auf einen muslimischen Einfall in das damalige Reich der Goten. Überdies waren die arabischen Verbündeten der Nordafrikaner keine Muslime.
Córdoba zerfiel nach 997 in zahlreiche Kleinstaaten (Taifas). Ihre Herrscher waren normannische und nordafrikanische Piraten, Romanen und Goten. Diese Herrschaftsanarchie stärkte die christlichen Reiche im Norden. Erst als der damalige Fürst von Sevilla nordafrikanische Berber zu Hilfe holte, bekämpften diese alles, was ihrer Auffassung von Religion nicht entsprach. Diese sog. Almoraviden begannen 1086 einen Feldzug und drangen über die Straße von Gibraltar nach Spanien ein, wo sie die Christen unter König Alphonso VI. von Kastilien besiegten.
Die rigorose Durchsetzung ihres puritanischen Islam führte vor allem in den Stadtkulturen zu erheblichen Widerständen. Von diesem Zeitpunkt an beginnt die „wirkliche“ Islamisierung von al-Andalus. Es beginnt der religiöse Wahn gegenüber Andersgläubigen, dessen Opfer vor allem die Juden wurden, die man 1492 schließlich aus Spanien vertrieb. Der Kampf der Weltreligionen hatte begonnen. Erst ab diesem Zeitpunkt lässt sich von einer Conquista und einer Reconquista sprechen.
Das führt zu der Erkenntnis, dass die angeblich 800-jährige Herrschaft des Islam eine Erfindung ist, die jedoch Eingang in die europäische Geschichtsschreibung gefunden hat. Unter der Herrschaft der Almoraviden zerfiel im 11. Jahrhundert eine prachtvolle Kultur mit Gärten, Palästen und Badehäusern. Erst 1212 konnte in der Schlacht von Las Navas de Tolosa unter Führung der Könige von Aragon, Kastilien und Navarra das Kalifat der Almoraviden beendet werden, die nach Nord-Afrika flohen. Es sollte aber noch Jahrzehnte dauern, bis Spanien wieder christlich wurde.
Durch die Geschichte ziehen sich eine ganze Reihe von Versuchen der osmanischen Herrscher, in Europa muslimische Enklaven zu bilden. Das misslang stets dann, wenn sie es mit unzuverlässigen Vasallen zu tun hatten oder wenn sie militärisch besiegt wurden. Am 2. Januar 1492 übergab der Emir Abu Abdallah die Schlüssel der Stadt Granada dem Königspaar Isabella und Ferdinand. Die Mehrzahl der Muslime zog sich daraufhin nach Marokko zurück.
Die Bedeutung von Philosophie und Wissenschaft in al-Andalus werde nach Ansicht des Autors überschätzt und es sei vollkommen unzutreffend, von einer islamischen Wissenschaft in der Spätantike zu reden. Im Gegenteil habe die Etablierung des Islam die Blütezeit der arabischen Wissenschaft beendet.
Parallel zu den Ereignissen in al-Andalus hatte Papst Urban II. 1095 zum Kreuzzug aufgerufen und 1099 eroberten die christlichen Heere Jerusalem, während fast gleichzeitig Mallorca, Granada, Sevilla und Valencia unter die Herrschaft des Islam gerieten. Was also ist dran am Mythos eines toleranten Islam? Was wissen wir wirklich von Mohammed und „seiner“ Religion? Kann diese überhaupt auf ihn zurückgeführt werden oder welche anderen Einflüsse gibt es noch?
Neueste Forschungsergebnisse zur Entstehung des Islam widersprechen tradierten Überlieferungen. Das betrifft sowohl den Propheten selbst (hierzu: Armin Geus: Potenz und Zeugungsfähigkeit im Leben des Propheten), als auch die politischen Konstellationen seiner Zeit. Byzanz hätte die Auseinandersetzung mit den Persern nicht ohne die Hilfe der arabischen Stämme gewinnen können. Sie lebten seit einiger Zeit in Byzanz und sorgten für die Sicherung der Grenzen.
Auch im persischen Herrschaftsbereich lebten Araber und hier spielt die Schrift eines gewissen Tatian (ca. 120 – 173) eine Rolle, weil die vier Evangelien in einem sog. „Diatessaron“ zusammengefasst wurden. Darin geißelt er den hellenistischen Lebensstil und verurteilt Bildung, Naturwissenschaft, Medizin und das Theater als gottlos. Der Autor zitiert auf Seite 62 Norbert Pressburg, der in einer Studie über den frühen Islam zusammenfasst, dass sich nirgendwo in Dokumenten des 7. u. 8. Jahrhunderts die Nennung von Muslimen oder dem Islam im Sinne einer neuen Religion in Arabien findet.
Der Begriff Muslime lässt sich erstmals für das Jahr 753 auf einer persischen Münze nachweisen, wobei die damit gemeinten nicht Angehörige des Islam nach heutigem Verständnis sind, sondern es sind (aramäisch) die Meshlem, die Orthodoxen, die Rechtgläubigen.
Die Vorstellung einer „wahren“ Religion in der Form des Djihad, sei vermutlich auch deshalb erfolgreich gewesen, weil das Element einer apokalyptischen Erwartungshaltung dieser Zeit gerecht geworden sei. Mit dem Zentrum in Mekka wurde die Legitimität der christlichen und jüdischen Religion geleugnet und Abraham wurde zum muslimischen Urvater.
Die ältesten bekannten Koran-Texte stammen aus dem frühen 8. Jahrhundert, wobei die ursprünglichen theologischen Aussagen des sich aus dem Aramäischen (Queyran) ableitenden „Buches für gesungene Vorträge“ von arabischen Editoren bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurden. In den frühen Koran-Texten finden sich die Texte der arabischen Christen und ihre Theologie. Auch die Übersetzung des Koran aus dem Syrisch-Aramäischen ins Hocharabisch habe für dunkle, keinen Sinn gebende Stellen bei vielen Suren geführt. So werden in der Sure 44 – 54 den Märtyrern großäugige Huris als Gattinnen versprochen. In der arabischen Version werden die Huris zu Paradiesjungfrauen und in der revidierten Fassung handelt es sich um prachtvolle Weintrauben.
Abu Ali ibn Sina (ca. 890 – 1037/als Avicenna bekannt), war ein hellenistisch gebildeter Wissenschaftler und fand seinen erbitterten Widersacher in al Ghazali, der die „heidnische Wissenschaft“ verabscheute und in einem gewissen Sinne stellvertretend für das Ende der Blüte der arabischen Welt steht. Die Hegemonie des Islam verursachte einen Antagonismus von Religion und Wissenschaft. Aus historischer Sicht ergibt sich die Erkenntnis, dass die Durchsetzung des Islam mit der Unterdrückung von Rationalität, Philosophie und Wissenschaft einhergeht. Es entstehen mittelalterliche, tribal vernetzte Clangesellschaften.
Der Autor beweist schlüssig, dass die Ausbreitung des Islam keinen kulturellen Erfolg zeitigte, sondern eine Form totalitärer Religiösität durchsetzte. „Der theologische Totalitarismus erstickt jeden Ansatz einer kulturellen und wissenschaftlichen Evolution“.
Ein ganzes Kapitel (75) beschäftigt sich mit der politischen Seite des Islam, welche als ein integraler und zwingend zugehöriger Bestandteil auch aktuelle Gültigkeit besitzt. Die Entwicklung in den muslimischen Ländern ist mit der Europas nicht zu vergleichen, weil städtische Verfassungen oder eine politische Selbstverwaltung nicht entstehen konnten. Dies übrigens, obwohl die islamischen Intellektuellen über das immense Vermächtnis der griechischen Philosophie verfügten. Lediglich Platons Theorie von einer idealen Polis, die keine demokratischen Einrichtungen kennt, fand in den Kanon der islamischen Rechtstradition Eingang. „Seit Jahrhunderten lehren muslimische Rechtsgelehrte die Unvereinbarkeit von Islam und säkularem Rechtsstaat“. Im Gegensatz hierzu erfolgt im Traktat „De civitate dei“ des Kirchenvaters Augustinus eine klare Absage an die antike politische Theologie. Er scheidet die christliche Kirche vom weltlichen Regiment. Politik und Geschichte gehören zur „civitas terrena“ – zum weltlichen Reich.
Bei Augustinus erscheint der Staat zwar als gottgewollt, hat jedoch keinen Anteil an einem göttlichen Heilsplan. Welt und Heilsgeschichte sind strikt getrennt und weisen keinen kausalen Zusammenhang auf. Augustinus überwand so die politische Theologie der Spätantike.
Die zentrale Machtgestalt des Islam ist der Djihad, der eine Weltherrschaft herbeiführen soll. Dabei wird der Weltfriede selbst in der Ausbreitung des Islam gesehen. Das schließt jede Form eines toleranten Zusammenlebens zwischen Muslimen und Andersgläubigen aus. Die Dhimmis (Schutzbefohlene/Unterworfene) sind weder juristisch noch im religiösen Sinne gleichwertig. Dabei gründet die politische Herrschaft des Islam auf der theokratischen Legitimation einer umfassenden Sklaverei. Es handelt sich hier um das älteste und langlebigste Sklavensystem überhaupt. Das vom Autor an anderer Stelle beschriebene herrschaftsrelevante Eunuchentum im Islam lässt (bösartig) ein paar Parallelen zum abhängigen und meinungseingeschränkten deutschen Beamtentum aufkommen, wo ein Ausbrechen, sofort skandalisierend sanktioniert wird (MM).
Alle islamischen Reiche führten eine große Zahl von Kriegen, wozu sie einer ständig wachsenden Zahl von Sklaven bedurften. Diese „Importe“ übertrafen die des Römischen Reiches bei weitem. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts erhoben einzelne islamische Intellektuelle ihre Stimme gegen die Sklaverei. Sie wird jedoch bis heute nicht als prinzipiell inhuman gesehen, sondern als „vorübergehend nicht praktizierbar“. Die Sklaverei ist im Islam durch Gott verbürgt, denn der Versklavte erleidet Gottes Strafe für seinen Unglauben oder den seiner Vorfahren. Dabei fußt die islamische Rechtsauffassung auf dem Verständnis, dass die Welt Allah gehört und der Koran älter ist als die Welt. Jeder Mensch der geboren werde, sei zunächst einmal Moslem.
Wenn die „Gesegneten Allahs“ erst einmal zu einem relevanten Teil der Bevölkerung angewachsen sind, werden sie gehalten, sich für den Kampf zu rüsten. Jeder Moslem ist damit verpflichtet, Ungläubige, die das Konvertieren verweigern, zu töten. Der Djihad bedeutet den permanenten Krieg gegen die Ungläubigen und schließt den Frieden mit ihnen aus. So sieht der radikale Islam in der Vernichtung des Judentums seine welthistorische Aufgabe – die Erlösung der Menschheit.
Ein nationalsozialistischer Antisemitismus findet sich in der Charta der Hamas. Die Juden werden für die Französische Revolution, die Oktoberrevolution sowie den Ausbruch des 1. und 2. Weltkrieges verantwortlich gemacht. Die USA würden von jüdischen Interessen geleitet, welche die Weltherrschaft anstrebten. Der Islam geriert sich hier als politischer Messianismus.
In der Gestalt der Muslimbruderschaft belebte sich 1928 in Ägypten wieder die Idee des Djihad als Ideal der Märtyrer. Mit der Abschaffung des Kalifats durch Atatürk im gleichen Zeitraum, brach für viele Muslime eine Welt zusammen. Zugleich begründete die Bruderschaft Komitees für Arbeitslose und baute Schulen und Krankenhäuser. Sie huldigten einem Führerprinzip und ihr Führer al-Banna, der den Djihad zum Lebensmittelpunkt erklärte, forderte, dass die Muslime den Tod mehr lieben sollten als das Leben.
Der arabische Großmufti von Jerusalem, Armin el-Husseini, war zum etwa gleichen Zeitpunkt für seinen Judenhass bekannt. Er veranlasste zahlreiche antijüdische Militäraktionen und war mit Heinrich Himmler befreundet. Er war der Organisator muslimischer SS-Divisionen in Bosnien-Herzegowina. Trotz dieser Kollaboration konnte er auch nach 1945 weiter politisch tätig sein. Zwar wurden er und al-Banna hingerichtet bzw. ermordet, aber das führte nicht zu einer Unterbrechung des antisemitischen Kampfes. So versteht sich die Hamas als palästinensischer Zweig der Muslimbruderschaft.
Der moderne Djihad habe – so der Autor – eine lange Vorgeschichte in der islamischen Religion und Politik. Er taucht als Leitidee in den unterschiedlichen muslimischen Bewegungen immer wieder auf und ändere seine Gestalt dabei nur unwesentlich. Ein gewisses Paradox scheint darin zu bestehen, dass er den Westen einerseits als gottlos bekämpft, jedoch z. B. die Ziele des Nationalsozialismus gerne übernimmt.
Viele (auch Wissenschaftler) im Westen scheinen nicht zu verstehen, dass das Übel des Islam in seiner Sakralisierung der Politik liegt. Entscheidend ist dabei die Durchsetzung der Sharia und ihre sakralpolitische Doktrin. Der Islam kann deshalb nicht im Sinne eines westlich individualisierten Weltbildes verstanden werden.
Die politische Struktur der islamischen Gesellschaften kann eine verschiedene Form annehmen. Entscheidend ist jedoch die Orientierung an der Sharia als einer kollektivistischen Gesinnungsethik. „In keiner anderen Religion findet sich die geheiligte Legitimation von Gewalt als dem ‚Willen Gottes‘ gegenüber den Andersgläubigen“ (H. P. Raddatz).
Der islamische Monotheismus kennt kein Tötungsverbot, weshalb er hinter die ethnischen Leistungen von Judentum und Christentum zurückfällt, was ihn theologisch bedeutungslos werden lässt. Im Westen werde nicht begriffen, dass die friedliche Koexistenz aus Sicht der Muslime kein Integrationsangebot ist, sondern eine Missionierung zum wahren Glauben. Unter der Führung Saudi-Arabiens entsteht eine muslimische Ökumene „mit dem Ziel einer friedlichen Eroberung des Westens“ (Ralph Ghadban).
Der Autor äußert in Kapitel IV zur europäischen Zivilisationsneurose den Verdacht, dass die modernen progressiven Intellektuellen auf den Pfaden einiger ihrer europäischen Aufklärer wandeln, die im Islam eine vermeintlich lebendige Religion sahen, die sich wechselnden Phasen anpassen könne (G. B. Shaw). Solche Fehleinschätzungen sind bestürzend.
Toynbee beschwor gar den „antirassistischen Universalismus“ des Islam, aber auch Grass und andere haben Verständnis für den Terror bekundet, den sie als eine Antwort auf den Terror des Westens begriffen. Kreuzzüge, Inquisition und Holocaust sehen sie als Verpflichtung zur Nachsichtigkeit. Zugleich wird (hierbei) die westliche Demokratie nicht mehr als Ort des Humanismus, der Aufklärung und der Toleranz wahrgenommen. Hier offenbart sich ein intellektueller Selbsthass auf die eigene Nation und Kultur.
Im Vorwort zu Frantz Fanons „Die Verdammten dieser Erde“, habe sich Sartre zu der abenteuerlichen These verstiegen, „Einen Europäer zu erschlagen, heißt zwei Fliegen mit einer Klappe treffen“. Dies sei – so der Autor – blanker Selbsthass und ein antieuropäischer Rassismus. Hier werde die Welt nur noch dualistisch unterschieden in den aggressiven und kolonialistischen Westen und seinen Opfern.
Es geht aber auch christlich, wenn etwa Hans Küng die „Scharfmacher im Weißen Haus bis zu bestimmten deutschen Medienleuten“ angreift, „welche derzeit einen Generalverdacht gegen alle Muslime betreiben“. Auch Drewermann argumentiert nicht klüger wenn er sagt, der Islam sei gerade in den christlichen Ländern als eine Religion der Versöhnung aufgetreten (…), die einen einfachen Glauben lehre, der es nicht nötig habe, fremde Kulturen zu unterdrücken. Drewermann versteigt sich gar zu der Behauptung, der Islam ersetze aktuell den Kommunismus als Feind des Westens.
Mit dem Begriff der Ambiguität trennen einige Theoretiker den Toleranzbegriff als gegenüber dem Islam zu einer anderen Anschauung verpflichtet, denn als in einem Zusammenhang mit der okzidentalen Aufklärungskultur. Es wird ihm quasi eine Sonderstellung zugebilligt.
Der Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, Wolfgang Benz, unterstellt die nahezu gesamte Islamkritik einer denunziatorischen Anmaßung von xenophoben Rechtsextremen und Sozialdarwinisten. Die Kritik an den Muslimen wird mit dem NS-Antisemitismus gleichgesetzt.
Sabine Schiffer beschreibt mit ihrem Ko-Autor Constantin Wagner ein Szenario von Islam-Hassern, angefangen von Oriana Fallaci über Ralph Giordano, Henryk M. Broder, Hans-Peter Raddatz bis Egon Flaig. Diese rassistischen Schreiber deuteten den Koran wie die Antisemiten den Talmud. Damit ist dann allerdings eine Situation erreicht, wo ein Diskurs nicht mehr möglich ist, wobei der Autor hier sehr freundlich von naiven Apologeten des Islam spricht. Die Umdeutung von Religionskritik zu Rassismus sei offenbar der Ausdruck einer schweren kollektiven Neurose und zeuge von einer nicht mehr zu überbietenden Narretei.
Das neue Erlösungsmantra der Multikulturalisten will die Nationalstaaten und die scheinbar homogenen Gesellschaften durch universale, sprich: transnationale Gesellschaften ohne kulturelles Zentrum und ohne eine hegemoniale Mehrheit ersetzen. „In einer solchen Gesellschaft lösen dann die Migranten den Proletarier als neue Heilsbringer ab. Die Zerschlagung der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaften erfolgt nicht mehr durch proletarische Avantgarden, sondern durch antiwestliche Kulturmigranten“. Das ist eine interessante Überlegung zu einem negativen Utopismus, dessen Ziel Emanzipation wohl auch nicht sein kann.
Wenn innerhalb eines verordneten Kulturrelativismus universale Werte lediglich als westlicher Kulturchauvinismus gedeutet werden, dann ist das der Freibrief für die Parallelgesellschaften. Dann wird allen Kulturen eine Daseinsberechtigung zugesprochen – außer der eigenen. Vor einem solchen Hintergrund wird Integration nicht mehr als Chance, sondern als Entfremdung gedeutet.
Es ist aber mehr als problematisch, einer Kultur einen Bestandsschutz zu garantieren, die sowohl den politischen Mord sakralisiert, die Menschenrechte unter den Vorbehalt der Sharia stellt und den Vorstellungen von Freiheit, Würde und Respekt den krassem Gegensatz eines Verständnisses von Ehre, Respekt und Familie in muslimisch-partiarchalischen Gesellschaften gegenüberstellt. Respekt bedeutet in diesen Kulturen nämlich Unterwerfung.
Der Kulturbegriff vieler Vertreter des Multikulturalismus sei – so der Autor – folkloristisch und die Vorstellung einer Integration vormodern-patriarchalischer Familienclans in eine höchst komplexe Industriegesellschaft sei absurd. Wenn unter dem Label Diversität ein Typus der Hybridität den gesellschaftlichen Aktionsraum betritt, dann kann das deutsche Grundgesetz nicht mehr gelten, sondern eine unumschränkte Narrenfreiheit. Selbst wenn man das Konzept einer hybriden Kultur für diskussionswürdig hielte, sei anzumerken, dass hierzu eine Grundlagenforschung (bislang) fehlt. „Wer die Komplexität einer Gesellschaft tendenziell als formal diskriminierend deute, simplifiziere eine scheinbare Kausalität und verkenne im Falle des Islam, dass dieser die Separation gegen Anders- und Ungläubige fordert“.
Die Vorstellung von den postmodernen globalisierten Nomaden, die keiner aktuellen Verwurzelung mehr bedürfen, verdankt sich vermutlich einer bereits weitestgehend entkulturalisierten Befindlichkeit der solches prophezeienden sog. Eliten, was der Autor aber so dezidiert nicht sagt. Dabei europäisieren sich die Probleme des Islam durch Migration und werden zum Integrationsproblem. Wird dies in der Debatte unterschlagen, so bedeutet das eine wissenschaftliche Bankrotterklärung. Der propagierte „neue Menschheitstypus ohne Eigenschaften“ hat in Realitas als Gattung keine Überlebenschance. „Eine geplante Vernichtung jeglicher nationaler Identität wäre in diesem Punkt mit der Ideologie der Salafisten völlig d´accord“.
Im Hinblick auf dauerhaften Verweil von Migranten sieht der Autor die große Anziehungskraft des deutschen Sozialstaates, aber 42 % aller in Berlin lebenden Türken im erwerbsfähigen Alter seien heute arbeitslos und 30 % aller dortigen türkischstämmigen Jugendlichen hätten keinen Schulabschluss.
Der Ökonom Hans-Dietrich von Löffelholz bezifferte in 2001 in einer Studie für das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung die jährlichen Kosten mangelhafter Integration von Migranten auf 40 – 80 Mrd. D-Mark. Die Bertelsmann-Stiftung nennt jährliche Kosten von 11,8 – 15,6 Mrd. €. Es ist z. Z. weder am Arbeitsmarkt noch hinsichtlich einer zufriedenstellenden Integration ein positives Ergebnis sichtbar.
Der Autor geht davon aus, dass die meisten Islamverbände den Weg in die Parallelgesellschaft eingeschlagen haben und beklagen dabei zugleich einen angeblichen gesellschaftlichen Rassismus, um Forderungen durchzusetzen. Sie lieferten kein überzeugendes Bekenntnis zur demokratisch-säkularen Grundordnung.
Etwas bestürzend ist schon, wenn Michael Ley ausführt, „Deutschland ist mittlerweile geradezu eine Hochburg der Hisbollah geworden“. Hier habe sich bislang weder der Deutsche Bundestag noch das Bundesinnenministerium eingemischt. In den Niederlanden sähe das deshalb anders aus, weil sie dort als Terrorgruppe eingestuft würden. Auch die Hamas erfreue sich in Deutschland einer erstaunlichen Narrenfreiheit. Dabei sollte man wissen, dass diese per Beschluss von 2008 im Gaza-Streifen koranische Strafen wie das Auspeitschen, Amputationen und Exekutionen einführte und damit quasi eine Talibanisierung betreibt. In Deutschland können sie am Al Quds-Tag regelmäßig Aufmärsche organisieren. Als Mitveranstalter tritt dabei stets auch die Hisbollah auf.
Unabhängig von dieser öffentlichen Präsenz des radikalen Teils der muslimischen Community besteht die zentrale politische Strategie der Islamverbände und Vereinigungen in der staatlichen Anerkennung des Islam als einer gleichberechtigten Religion, der Einführung islamischer Feiertage, der Gleichsetzung von Islamkritik mit Rassismus und der schrittweisen Implementierung der Sharia in die bestehenden Rechtsordnungen (hierzu die Äußerungen von Ayman Mazyek auf Seite 169).
Im Zusammenhang mit dem Vorwurf, der Begriff einer Islamisierung greife schon hinsichtlich der verfügbaren Zahlen nicht, verweist der Autor auf deren z. Zt. nur geschätzte Größen und zitiert den Demographen Herwig Birg und dessen Schätzung, dass bis 2050 etwa 19 Mill. Muslime in Deutschland leben werden, während die indigene Bevölkerung auf 49 Mill. geschrumpft sein wird. Man wird sich nicht ernsthaft einreden können, dass die vor allem zunehmend fundamental-orthodox oder traditionell konservativen Communitys, bei gleichzeitig schwacher Erwerbstätigkeit von aktuell ca. 15 %, kein die Rechtsordnung gefährdendes Potential sind. Es wird sich ein muslimisches Subproletariat bilden, das sich radikalisiert.
Die Instrumentalisierung der multikulturalistischen Ideologie durch die islamischen Verbände wird im Zusammenhang mit diesem nicht integrierbaren Subproletariat einen Staat im Staat bilden. Die „Islamische Charta“ des Zentralrates der Muslime sieht jeden in Deutschland lebenden Moslem als Vertragspartner mit dem deutschen Staat. Dies sei aber – so der Autor – kein Gesellschaftsvertrag im Sinne der europäischen Philosophie, indem und wodurch sich ein Volk konstituiert. Hier geht es um einen Vertrag mit einem fremden Gemeinwesen. Das aber verhindert eine Loyalität zum deutschen Staat. Ihr rein instrumentelles Verhältnis zu ihm, führt zu einem Unterlaufen der Verfassung durch die Implementierung von Sharia-Rechten, als Teil eines „demokratischen Djihads“. Da einige Parteien bereits stolz darauf seien, Muslime als Integrationsbeauftragte und Diversity-Manager zu haben, zeigten sich bereits Erfolge dieser Infiltration.
Wenn der freiheitlich-liberale Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann (E. W. Bockenförde), dann kann es keine friedliche Koexistenz von Sharia-Islam und demokratischem Verfassungsstaat geben. Das Vertragsverhältnis (mit dem Islam) löse im Grunde die Demokratie auf, weil Mehrheitsentscheidungen nicht mehr stattfinden können. Alle Entscheidungsprozesse bestehen dann nur noch im Aushandeln von Verträgen zwischen parastaatlichen Gemeinschaften. „Sobald das nicht mehr funktioniert, beginnen die Kriege zwischen den Communitys“. Sowas kann man dann wohl einen Bürgerkrieg nennen!
Dass die offiziell bestrittene Islamisierung Europas schon eine lange (und hier speziell deutsche) Geschichte hat, weist der Autor an der Zusammenarbeit von Nazis und hochrangigen Vertretern des Islam ebenso nach, wie an einer Reihe von Nachkriegsereignissen, wo der Islam „im Kampf gegen den Kommunismus“ instrumentalisiert wurde. Schon 1958 gab es mit Nurredin Namangani einen vom Staat bezahlten Vorsitzenden des Vereins „Geistliche Verwaltung der Muslimflüchtlinge in der BRD“. Er war zudem einige Zeit lang trotz seiner SS-Vergangenheit Gemeinde-Imam in München. Die dort 1960 gebaute Moschee wurde zum wichtigsten Zentrum des politischen Islam in Deutschland und in Europa. Ehrenmitglied dieser Gemeinde war Said Ramadan, der Schwiegersohn von Hassan al Banna, dem Gründer der Muslim-Bruderschaft.
Hier entstand eine schon frühe historische Verkettung, die mit einer gewissen Logik auch für die aktuelle Situation steht. In München leben aktuell etwa 23.000 Muslime meist türkischer Herkunft in einem gewissen Spannungszustand mit den arabischen Muslimen. Es ist ihnen u. a. eine stabile politische Verankerung in Brüssel, verbunden mit einer Stärkung der Muslim-Bruderschaft gelungen. Die Vertreter der „Islamischen Gemeinschaft“ pflegen Kontakte zu Terroristen in Afghanistan und zu pakistanischen Extremisten, während sie zugleich zum „Tag der offenen Tür“ in die Moschee einladen.
Seit 2002 ist Ibrahim El Zayat ihr Präsident und steht in Verdacht, der Chef der Muslimbruderschaft in Deutschland zu sein. „Dieses Land ist unser Land“, äußerte er vor Glaubensbrüdern „und es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern. Mit der Hilfe Allahs werden wir es zu unserem Paradies auf Erden machen, um es der islamischen Umma und der Menschheit insgesamt zur Verfügung stellen“. Liebe deutsche Dhimmis – möchte man sagen – da könnt ihr euch aber warm anziehen! El Zayat legte sein Amt 2010 nach zahlreichen Vorwürfen wegen Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung nieder.
Eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielen offenbar auch die besonders fanatischen Konvertiten. Das „Haus des Islam“ in Aachen und die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland“ gehören auch zu den Gründern der Dachorganisation, des „Zentralrates der Muslime“, der trotz Beobachtung durch den Verfassungsschutz ein Ansprechpartner der Bundesregierung in Sachen Islam und Integration ist.
Ein weltweit erfolgreich agierendes Netzwerk smarter „Weltbürger“ mit besten Kontakten, finanziert mit saudischem Geld, kennt sich in Europa bestens aus und betreibt eine Art von islamischem Kosmopolitismus. Ihre Ideologie eines europäischen Islam stellt – so der Autor – eine intelligente Art der Islamisierung dar. Eine zentrale Figur ist hier der muslimische Agitator Tariq Ramadan, der (scheinbar) einen Islam light predigt, den er feministisch, ökologisch und kapitalismuskritisch an die Adresse der europäischen Avantgarde richtet, womit er viel Erfolg hat.
Auch die sog. Gülen-Bewegung verfolgt das Ziel, die Muslime durch Bildung an der Zivilgesellschaft teilhaben zu lassen. Das Ziel ist hierbei eine Islamisierung durch Mission anstatt durch Konfrontation anzustreben. Ohnehin meint der Autor, sei es wenig naheliegend, von einer Integration der Muslime zu sprechen, sondern eher von einer Kolonisierung Europas.
In diesem Zusammenhang sind einige Befragungen aus 2012 interessant, wonach sich fast 50 % der in Deutschland lebenden Türken eine türkische Mehrheitsbevölkerung wünschen. Die negative Einstellung vieler Muslime gegenüber der Aufnahmegesellschaft befördert demnach die Ghettobildung und eine Haltung, sich Staat und einheimische Bevölkerung zu „Beute“ zu machen, indem sie den Rechtsstaat instrumentalisieren und die gewährten Freiräume missbrauchen.
Das lehrreiche Beispiel einer Integrationsposse habe die „Deutsche Islamkonferenz“ geliefert, deren Strategie aus einer Mixtur von Opferideologie, verqueren Rassismus-Vorwürfen und permanenten Forderungen bestehe, wie etwa einer rechtlichen Gleichstellung mit den christlichen Kirchen (was die gleiche Finanzierung zur Folge hätte!).
Einer kulturelle Beliebigkeit, wie sie offenbar vor allem von der EKD favorisiert wird, käme dann wohl nicht in den Sinn, an Thomas Hobbes (1588 – 1679) zu erinnern, dessen Geniestreich darin bestand, den Machtanspruch der Religion radikal zu unterbinden, womit er den Grundstein für die moderne Trennung von Staat und Religion legte. Moderne Rechtstaaten und politische Religionen sind unvereinbar! Der Islam müsste sich fundamental reformieren.
Das ganz grundsätzliche Problem einer primären Einwanderung in die Sozialsysteme schließt derweil aus, dass soziale Probleme auf Dauer auf hohem Niveau zu lösen sein werden. Das setzte voraus, den Kreis der Bedürftigen zu beschränken! Der Autor führt hier (Seite 199) eine ganze Liste staatlichen Unterlassens, Fehlinformierens und Gewähren Lassens auf, die geeignet ist, an einem (noch) vorhandenen Rechtsstaat zu zweifeln. Vor allem die De-Legitimation einer Kritik an den Migranten selbst und die sichtbare Unfähigkeit des Staates, seine Bürger zu schützen, begründe einen Kriegszustand innerhalb der Bevölkerung. Auch und vor allem in der EU wolle man nicht begreifen, dass der Multikulturalismus und die fortgesetzte Migration die besten Voraussetzungen für den postmodernen Djihad darstellen.
Im VIII. Kapitel stellt der Autor die interessante Frage, ob das Reformjudentum eher ein Vorbild oder eine Abschreckung sein könnte. Hier lassen sich nach seiner Meinung für das moderne Judentum zwei Charakteristika definieren. Einmal ein besonderer Nachdruck auf weltlicher Bildung und der Glaube an ein absolutes ethisches Wertesystem. Die jüdische Aufklärung (Haskala) war dabei eng mit der Aufklärung im Sinne Immanuel Kants verbunden. Dabei war das Reformjudentum keineswegs eine einheitliche Bewegung, sondern teilte sich in verschiedene religiöse Strömungen, was auch zu Kontroversen führte.
Man kann aber festhalten, dass das Reformjudentum insgesamt bestrebt war, die eigene Religion zeitgemäß auszurichten. Der Rabbiner musste sich mit zeitgemäßem Wissen vertraut machen und hatte parallel ein wissenschaftliches Studium zu absolvieren.
In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts verlor das orthodoxe Judentum deutlich an Einfluss. Die jüdischen Reformschulen bildeten einen weiteren wichtigen Integrationsschritt mit der Vermittlung von Bildung und bürgerlichem Sozialverhalten.
Eine Pionierin der Reformpädagogik war Eugenie Schwarzwald, der es u. a. gelang, bekannte Schriftsteller, Intellektuelle und Künstler in den 20er Jahren als Lehrer zu gewinnen. Sie unterhielt einen Salon, zu dessen Gästen Leute wie Elias Canetti, Egon Friedell, Robert Musil sowie Alma-Mahler-Werfel und Berta Zuckerkandl gehörten. Hier zieht sich eine lange Reihe bildungsbejahender und kulturfördernder Aktivitäten durch die Geschichte des Reformjudentums, welches den Ausgangspunkt einer Integration von Juden in die moderne Gesellschaft markiert. Erst unter diesen Voraussetzungen konnte sich das Judentum von der Orthodoxie lösen und emanzipieren. Ihm kommt deshalb aktuell eine exemplarische Bedeutung zu.
Der Islam kennt dagegen keine philosophische Tradition, um sich (wie das orthodoxe Judentum) einer Aufklärung zu öffnen. Ganz im Gegenteil sind rückwärtsgewandte Tendenzen zu erkennen und da es keine muslimische Theologie der Demokratie und Religionsfreiheit gibt, existieren leider keine Voraussetzungen für einen Reform-Islam. Das Ziel scheint viel eher eine gewollte Annäherung des Westens an die religionspolitischen Vorstellungen der Muslime. Ein reformierter Islam müsste die Souveränität des demokratischen Rechtsstaates vorbehaltlos anerkennen und auf „göttliche Gesetze“ grundsätzlich verzichten. Stattdessen wird aber die kulturelle Moderne umfassend von ihm negiert.
Der Autor sieht Europa vor einer düsteren Zukunft, die aktuell (Pandemie) noch beschleunigt werden dürfte. Er sieht einige tickende Zeitbomben, vom Euro über eine falsche Einwanderungspolitik bis zu einem zunehmenden Verteilungskampf und einem möglichen Abgleiten in die ökonomische Mittelmäßigkeit. Hier sei auch ein Generationenkonflikt nahezu unvermeidlich, wegen der wachsenden Belastungen für die jüngeren Menschen. Die Hochqualifizierten werden dabei das Land verlassen, was die Krise verschärfen wird. Hinzu komme die Krise der EU selbst, wo nicht viel Verbindendes zwischen den Kritikern eines supranationalen Staatenbundes und den Verfechtern von staatlicher Subsidiarität und der Selbstbestimmung der Völker sei. In diese Problematik hinein gestalte sich die höchst unterschiedliche Verteilung von islamischen Migranten in Europa als eine zusätzliche (erhebliche) Belastung. Die zu erwartenden Auseinandersetzungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Parallelgesellschaften werden kaum kontrollierbar sein.
Die Anzahl der in Europa oder in Deutschland lebenden Muslime werde – so der Demographieforscher Herwig Birg – sowohl aus Desinteresse, Feigheit oder Verantwortungslosigkeit nur geschätzt, egal ob von links oder rechts im politischen Spektrum. Mit ein paar einfachen Rechenexempeln lässt sich jedoch bereits für die erste Hälfte des 21. Jahrhunderts ein Anwachsen der muslimischen Community vorhersagen, welches den Rechtsrahmen gewaltig unter Druck setzen wird.
Der Autor weist auch darauf hin, dass bei dem Gedanken einer Islamisierung Europas Russland meist aus den Augen gelassen werde, obwohl dort ca. 20 Mill. Muslime leben und ihre Zahl stetig wächst. Da Russland politisch instabil sei, werde es mit Sicherheit Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Russen und den Muslimen geben. Es könne so durchaus ein bi-nationaler Staat entstehen.
Auch die Türkei sei ja kein Brückenkopf zwischen Zivilisationen, sondern ein antiwestlicher „Kämpfer“ für einen türkisch-islamischen neo-osmanischen Djihadismus. Erdogan träume von einem Pan-Türkischen Großreich. Lediglich einige ost-europäische Staaten werden der Islamisierung entgehen, weil ihre Regierungen sich nicht darauf einlassen werden. Das kann zu einer binneneuropäischen Migration in diese Länder führen und einige Unternehmen haben dort schon neue Standorte.
Der sich durch verschärfende ökonomische Krisen und religiösen Fanatismus abzeichnende Kollaps der bislang bekannten islamischen Welt wird eine unvorstellbare Migration auslösen, deren Subjekte den Kontinent, in den sie auswandern, verachten. Das würde Oswald Spenglers Utopie Wahrheit werden lassen.
Schon heute wollen laut einer PEW-Studie von 1,1 Mrd. Afrikanern rund 700 Mill. auswandern. Bis 2050 wird sich ihre Zahl verdoppelt haben und entsprechend steigt der Migrationsdruck. „Die europäischen Herrschaftseliten verharmlosen eine vorhersehbare Entwicklung und legen den Grundstein für einen Bürgerkrieg“.
Eine Antwort hierauf sieht der Autor nur in einer Rückbesinnung auf die Grundlagen der europäischen Kulturen, ihrer nationalen, ethnischen und religiösen Vielfalt und den europäischen Werten des Humanismus und der Aufklärung. Europa stehe vor der Wahl zwischen einer Reconquista, einer Rückeroberung seiner Zivilisation oder seinem Selbstmord.