Islam, Islamismus, muslimische Gegengesellschaft

24,00 

Hartmut Krauss

Islam, Islamismus, muslimische Gegengesellschaft.
Eine kritische Bestandsaufnahme

Osnabrück 2008. ISBN 978-3-00-024512-1. Hardcover. 455 Seiten. 24,00 €

Kategorie:

Beschreibung

Ist der Islam eine Religion des Friedens, der Toleranz und des gleichberechtigten Miteinanders unterschiedlicher weltanschaulicher Bekenntnisse und sich darauf gründender Lebenskonzepte? Oder verkörpert der Islam in seiner orthodoxen Kerngestalt und dominanten Auslegungsform das normative und legitimatorische Gesamtgefüge einer vormodernen Herrschaftsordnung, die den menschenrechtlichen Grundprinzipien der westlich-europäischen Moderne ablehnend bis feindselig gegenübersteht?

Ist der Islamismus als religiös-totalitäre Herrschaftsideologie und Bewegung eine perfide Fälschung des „an sich“ guten, friedlichen und toleranten Islam? Oder ist der Islamismus die konsequente, wenn auch ‚radikale‘ Formgebung des orthodoxen Islam angesichts der unhintergehbaren Konfrontation mit der westlichen Moderne?

Stellt die Masseneinwanderung streng gläubiger Muslime eine Bereicherung oder eine tendenzielle Gefährdung der säkular-demokratischen Gesellschaftsordnungen Westeuropas dar? Passt sich im Zuge der herrschenden „Integrationspolitik“ die Masse der zugewanderten Muslime der „kulturellen Moderne“ an? Oder aber begünstigen die westlichen Aufnahmegesellschaften durch einen Mix aus verfehlten Diskursen und nachgiebigen Praxen die Herausbildung muslimischer ‚Gegengesellschaften‘?

Die islamische Herrschaftskultur ist damit spätestens seit dem Ende des Kalten Krieges zu einer welt- und gesellschaftspolitischen Herausforderung geworden. Der Aufklärung dieses brisanten Problemkomplexes dient die vorliegende Abhandlung.

Inhalt

TEIL 1: ISLAM

1. Entstehung und Grundkonstitution des Islam als spezifische Herrschaftskultur
1.1 Zur genetischen Konstellation des Islam
1.2 Der Koran als widersprüchliche Spiegelung situativer Wirklichkeit und seine Wirkungsgrenzen als historisch-spezifische Subjektivität
1.3 Die Einheit von Religion, Politik (sozialer Herrschaft) und Kriegsführung im medinesischen Ursprungsislam

2. Entwicklungslinien der islamischen Herrschaftskultur nach Mohammeds Tod
2.1 Kriegerische Expansion und islamischer Imperialismus
2.2 Intramuslimische Zwietracht und Gewaltausübung
2.3. Traditionsfälschung und Kampf um Auslegungs- und Normierungsdominanz

3. Der Islam als nichtmonolithisches, aber orthodox-konservativ dominiertes Bedeutungssystem

4. Fazit: Strukturelle Konstitution der islamischen Herrschaftskultur

TEIL 2: ISLAMISMUS

5. Der Islamismus als regressive Widerspruchsverarbeitung
5.1 Westliche Überlegenheit und frustrierter Herrschaftswille
5.2 Manifestationsformen regressiver Widerspruchsverarbeitung
5.2.1 Der islamische „Modernismus“
5.2.2 Der Wahhabismus
5.2.3 Die Muslimbruderschaft
5.2.4 Die islamistische Bewegung in Pakistan
5.2.5 Der totalitäre Staatsislamismus im Iran und die Ideen Khomeinis
5.3 Die innere Krise der islamisch geprägten Gesellschaftsordnungen als Nährboden des Islamismus

6. Der Islamismus als religiöser Totalitarismus und funktional gegliederter Bewegungskomplex

7. Der Islamismus als radikalisierte Form des orthodoxen Islam

8. Grundelemente der islamistischen Ideologie

9. Organisationspolitische Struktur, soziale Basis und strategische Ausrichtung der islamistischen Bewegung

10. Zur aktuellen Formierungsweise der islamistischen Bewegung

TEIL 3: MUSLIMISCHE GEGENGESELLSCHAFT

11. (Euro-)Islamismus als Migrationsimport

12. Zielsetzung und strategische Differenzierung der (euro-)islamistischen Bewegung
12.1 Militant-islamistische Organisationen
12.2 Nichtmilitant-islamistische Organisationen

13. Handlungsebenen und Methoden der „Islamisierung auf leisen Sohlen“
13.1 Die Okkupation von Vertretungsmacht durch den orthodoxen ‚Verbandsislam‘
13.2 Die expansive Sichtbarmachung islamischer Kontrollmacht im Schatten der Religionsfreiheit
13.3 Die Installierung und Ausweitung islamischer Einflusszonen in Bildung und Erziehung
13.4 Die Verfestigung gegengesellschaftlicher Infrastrukturen und der Einbau grundrechtswidriger islamischer Normen in das deutsche Gesellschaftssystem

14. ‚Integration‘ im Zeichen globaler Krisenverflechtung und soziokultureller Konfliktdynamik. Eine analytische Skizze
14.1 Was heißt ‚Integration‘?
14.2 Makrobedingungen des Migrations-Integrations-Problems
14.3 Daten und Fakten zur Quantität und Heterogenität der Zuwanderung
14.4 Grundlegende Dimensionen der Integration
14.4.1 Politisch-rechtliche Dimension
14.4.2 Sprachliche und qualifikatorische Dimension
14.4.3 Sozialökonomische Dimension
14.4.4 Soziokulturelle Dimension

Exkurs: Die Wiederkehr prämodern-konservativer Herrschafts- und Sozialisationsverhältnisse in der spätkapitalistischen ‚Moderne’

14.4.5 Lebensweltliche Dimension
14.5 Fazit und Schlussfolgerungen

15. Muslime in Deutschland: (Des-)Integration, religiöse Bindung, weltanschaulich-politische Orientierung und islamistische Radikalisierungspotentiale
Kritische Darstellung und Kommentierung der Studie des Bundesministeriums des Innern
15.1 Einleitung
15.2 Struktur und Fragehorizont der Gesamtstudie
15.3 Zum aktuellen Forschungsstand
15.4 Ausgewählte Untersuchungsdaten
15.5 Zur Kritik der konzeptionellen Ausrichtung der Studie
15.6 Einordnung der Studie

Ausbreitung der islamischen Herrschaftskultur in Europa und Deutschland als gesellschaftspolitische Herausforderung (Skizze)

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