Vom postrealsozialistischen Triumphkapitalismus zum multikulturalistischen Globalkapitalismus. Skizze zum phasenspezifischen Umbau des westlichen Kapitalismus

 In Spätkapitalistische Systementwicklung

Der westliche Nachkriegskapitalismus war zunächst unter den Bedingungen des „Kalten Kriegs“ bzw. der bipolaren Konfrontation mit dem „Ostblock“ grundlegend geprägt durch eine am nationalen Standort ausgerichtete gesamtgesellschaftliche Herrschaftssicherungspolitik, die sich im Rahmen der antikommunistisch-atlantischen Solidarität unter Führung der USA bewegte. Innerhalb dieser langen Nachkriegsetappe sind wiederum zwei Phasen zu unterscheiden:

  1. Die Phase des sog. Fordismus[1]. Diese in Politik und Medien auch unkritisch als „soziale Marktwirtschaft“ bezeichnete Entwicklungsphase des Kapitalismus stellte eine einmalige, an unwiederholbare Sonderbedingungen geknüpfte Episode dar, die in retrospektiver Betrachtung als „Goldenes Zeitalter“ des Kapitalismus erscheint. Im Grunde hat es nur in dieser Phase – in Westdeutschland zwischen 1950-1975 – ein gesellschaftlich kohärentes „Regulierungsmodell“ gegeben, in dem die kapitalistischen Systemwidersprüche im Rahmen eines beiderseitig vorteilhaften Klassenkompromisses einigermaßen sozial ausbalanciert wurden und der Klassenkonflikt in Form eines sozialpartnerschaftlichen Vertrages zwischen Kapital und Lohnarbeit dauerhaft stillgelegt erschien. Darüber hinaus ging es nicht zuletzt darum, Westdeutschland gegenüber dem Ostblock als anlockendes „Schaufenster“ zu inszenieren.
  2. Die Phase des postfordistischen Neoliberalismus. In dem Moment, als Mitte der siebziger Jahre die Krise der fordistischen Reproduktionsform aufgrund nachlassender Kapitalrentabiltät einsetzte und sich in Gestalt von „Nullwachstum“ (Stagflation), erneut aufbrechender Massenarbeitslosigkeit und einem radikalen Wandel der Kapitalverwertungsstrategien manifestierte, kündigte sich ein gesamtgesellschaftlicher Paradigmenwechsel an. Die enge Verbindung von Massenkonsum, Sozialstaat und Kapitalakkumulation löste sich auf. Politisch-ideologisch begleitet wurde dieser Prozess vom Niedergang sozialdemokratisch-reformistischer Hegemonie und dem Aufstieg neokonservativer, neoliberaler und marktradikaler Konzepte zur Verarbeitung der neu aufgebrochenen Reproduktionswidersprüche. (Thatcherismus, Reaganomics; geistig-moralische Wende: Schwarz-gelbe Kohl-Regierung in Deutschland). Nicht mehr der von den nationalen Arbeitseinkommen abhängige Binnenmarkt war fortan die entscheidende Orientierungsgröße, sondern die verstärkte Ausrichtung auf die Eroberung von Weltmarktanteilen – und somit der verstärkte Übergang zur Exportorientierung – wurde zur strategischen Richtschnur. Entsprechend veränderte sich auch die kapitalistische Erwartungshaltung gegenüber dem Staat: Dieser soll nicht primär die Binnennachfrage mittels keynesianischer Methoden stimulieren, sondern die Behauptungs- und Konkurrenzfähigkeit der weltmarktorientierten (Groß-)Kapitale mittels neoliberaler (kostensenkender) „Standortpolitik“ absichern (Übergang vom fordistischen/keynesianischen Wohlfahrtsstaat zum postfordistischen/neoliberalen Wettbewerbsstaat, vgl. Hirsch 1996).

Die Phase des postrealsozialistischen Triumphkapitalismus

Der Zusammenbruch der stalinistisch deformierten Übergangsgesellschaften des sog. Ostblocks (das Ende des „Realsozialismus“) und damit der vordergründige Sieg im Kalten Krieg erweiterte bzw. vollendete zum einen das globale Aktionsfeld der kapitalistischen Akteure und wurde vor diesem Hintergrund zum anderen als „Ende der Geschichte“ bzw. endgültiger Sieg der westlich-kapitalistischen Gesellschaftsformation gefeiert. Zudem wurde ein neues amerikanisches Empire mit den USA als einziger unilateral handelnder Supermacht beschworen (Negri/Hardt)[2]. Die bürgerliche Triumphpropaganda sah nun – vor dem Hintergrund der siegreichen Beendigung des Kalten Krieges – ein neues „Goldenes Zeitalter des Kapitalismus“ anbrechen und im Rahmen einer globalisierten kapitalistischen Marktwirtschaft eine neue Friedensordnung unter westlicher Vorherrschaft entstehen. Doch diese neoliberale bzw. „marktreligiöse“ Modernisierungsutopie hatte sich schon bald – wie bereits zuvor die keynesianische Schimäre vom dauerhaft „krisenfreien Kapitalismus“ – als unhaltbare Illusion erwiesen. Entgegen den ideologischen Heilserwartungen führte die eigengesetzliche globale Entfaltung der kapitalistischen Verwertungslogik ohne ernsthafte innere und äußere Hindernisse nicht zu allgemeinem Wohlstand und sozialer Harmonie als „organische“ Folgewirkung des Gewinnstrebens einzelkapitalistischer Monaden/Konkurrenten. Vielmehr hatte sie die Vertiefung sozialer Ungleichverteilung von gesellschaftlich erzeugtem Reichtum, das weltweite Anwachsen überschüssiger Arbeitskräfte, gravierende sozialpathologische Tendenzen in den Metropolen, fortschreitende Verelendung in der sog. Peripherie und eine kriminogene Rekapitalisierung im früheren Ostblock (Herausbildung eines mafiosen „Lumpenkapitalismus“) zur Folge. Völlig unterschätzt wurde insbesondere auch die Beharrungskraft nichtwestlicher Herrschaftskulturen, die im Kontext der bipolaren Blockkonfrontation unzureichend wahrgenommen worden war. Die Globalisierung kapitalistischer Reproduktionsstrukturen führt also offensichtlich nicht „gesetzmäßig“ zu gesamtgesellschaftlicher Modernisierung und sozialer Zivilisierung, sondern fördert vielfach soziales Chaos, vertieft autochthon entstandene Elendsverhältnisse und ruft oftmals – in direktem Gegensatz zum verkündeten Selbstanspruch – gesellschaftliche Dezivilisierungstendenzen hervor.

Tatsächlich also war die unvermeidliche Niederlage der stalinistisch deformierten Sackgassengesellschaften des „Ostblocks“ weder der historisch entscheidende Sieg des Kapitalismus noch die Widerlegung herrschaftskritisch-emanzipatorischer Gesellschaftstheorie. Denn deren Grunderkenntnisse besitzen nicht nur entgegen allen ideologischen Abwehrmechanismen nach wie vor ungebrochene Gültigkeit, sondern gewinnen auch zunehmend unmittelbare Evidenz:

– Der Kapitalismus ist nicht in der Lage, seine systemimmanenten Widersprüche und selbst produzierten Probleme zu bändigen, geschweige denn zu lösen. Vielmehr findet eine erweiterte Reproduktion von Krisenpotentialen bei gleichzeitig abnehmender systeminterner Problemlösungsfähigkeit statt.

– Die Religion der „unsichtbaren Hand“ (Marktfetischismus) erzeugt aus sich heraus keine gerechte, krisenfreie, harmonische etc. Sozialentwicklung, sondern generiert zyklische Zusammenbrüche und vermeidbare gesellschaftliche Verwerfungen.

– Die kapitalistische Systementwicklung beinhaltet darüber hinaus die Tendenz zur zunehmenden Negation der „kulturellen Moderne“ in Gestalt postdemokratischer und neo-irrationaler Verhältnisse. Dieser spätkapitalistische Verrat an der frühbürgerlichen Kultur der Aufklärung manifestiert sich besonders eindringlich in der Initiierung, Gewährleistung und Förderung (Importierung) reaktionär-regressiver Migrantenmilieus aufgrund kurzsichtiger profitlogischer Anwerbeabkommen, Arbeitsmarktöffnungen, „Arbeitnehmerfreizügigkeitsregelungen“ sowie der Zulassung und Stimulierung einer irregulären Masseneinwanderung aus islamischen und afrikanischen Krisengebieten.

– Die radikale Überwindung prämoderner (religiöser) Herrschaftskultur (samt der aus ihr hervorgehenden Deformierung menschlicher Subjektivität) ist eine unhintergehbare Prämisse für den Übergang zu einer neuen postantagonistischen Zivilisationsstufe. Wer vor der nachhaltigen Ausschaltung prämodern-religiöser Herrschaftskultur zurückschreckt bzw. diese sogar verharmlost und schönfärbt, sollte von der Ablösung des Kapitalismus schweigen und sich nicht länger als „revolutionäre Kraft“ aufspielen.

Der Übergang zum posttriumphalistisch-multikulturalistischen Globalkapitalismus

Angesichts

  1. der neuen postrealsozialistischen Herausbildung einer multipolaren weltpolitischen Konfliktstruktur mit neuen nichtwestlichen Gegenspielern (Aufstieg des nach innen repressiv-stabilen Chinas; 1. Golfkrieg; neoautoritäre Restabilisierung Russlands),
  2. der djihadistischen Entzündung der islamischen Herrschaftskultur (der 11. September 2001 und die Etablierung des globalen islamischen Terrorismus),
  3. den Folgen des Irakkrieges,
  4. dem destabilisierenden Gewahrwerden des demografischen Grundwiderspruchs als wesentlicher ökonomisch-politischer Krisengenerator[3] sowie
  5. dem Aufbrechen einer als „Finanzkrise“ in Erscheinung tretenden Akkumulationskrise der globalen Kapitalverwertung (phasenspezifische Form des tendenziellen Falls der Profitrate)

wurde nun von einflussreichen Akteuren des internationalen Finanzkapitals eine umfassende herrschaftsstrategische Transformation in Gang gesetzt, d.h. der Übergang zum multikulturalistischen Globalkapitalismus eingeleitet.

Diese systeminterne Transformation ist durch folgende wesentliche Knotenpunkte gekennzeichnet:

  1. Die systematische Aushebelung nationalstaatlicher regierungspolitischer Souveränität und damit die tendenzielle Zerstörung der (europäischen) Kultur demokratischer Partizipation mündiger Bürger.
  2. Stattdessen die Übertragung relevanter/entscheidender Herrschaftskompetenzen auf supranationale Institutionen und anonyme Gremien (UN, EU, WHO etc.) in Form einer sog. global governance.
  3. Die sukzessive Generierung kapital- und herrschaftsfunktionaler multikultureller bzw. weltanschaulich-normativ diverser „Mischgesellschaften“ durch einen „paktpolitisch“ geplanten Transfer eines Teils der Überbevölkerung aus dem islamischen Orient, Afrika und Asien nach Europa[4].
  4. Voraussetzung hierfür ist die schrittweise Zerstörung der „kulturellen Moderne“ bzw. der historisch gewachsenen soziokulturellen und weltanschaulich-politischen (aufklärungshumanistisch-säkular-demokratisch geprägten) Leitkultur und Identitätsgrundlagen der europäischen Völker. Ein zentraler, herausragender Realisierungseffekt dieses Projekts ist die erweiterte Reproduktion islamischer Enklaven/gegengesellschaftlicher Milieus bzw. die staatlich geförderte und geschützte Islamisierungstendenz in europäischen „Zuwanderungsgesellschaften“, die wiederum zu Lasten der werktätigen Klassen und Schichten durchgesetzt wird[5].
    Seitens der islamischen Herrschaftsträger wird die islamisch-patriarchalische Überbevölkerungsproduktion, die in den muslimischen Ländern zu gravierenden ökonomischen, sozialen und politischen Missständen und Krisen führt, nach außen als biopolitisches Instrument der Islamisierung eingesetzt. Die herrschenden Kreise des „späten“ Globalkapitalismus fördern das wiederum aufgrund ihres profitlogischen Interesses an billigen Arbeitskräften, (subventionierten) Konsumenten und politisch-ideologischer Zersetzung/Spaltung der postmodernen Klasse der Lohnabhängigen. Diese fatalen Zusammenhänge begreifen leider nur wenige.
  5. Eine wesentliche Rolle in diesem Transformationsprozess spielen die verzweigten und vielschichtigen Netzwerke und NGOs, die von großkapitalistischen Konzernen und Stiftungen finanziert und ideologisch-propagandistisch ausgerichtet werden. Im Rahmen von deren Agenda werden positiv besetzte „Bewegungsbegriffe“ wie „Weltoffenheit“ oder „Antirassismus“ etc. aufgegriffen und demagogisch verzerrt oder sogar in ihr Gegenteil verkehrt, wenn damit zum Beispiel Anhänger der totalitär-antihumanistischen Weltanschauung des orthodoxen Islam verteidigt oder aber „Salonsalafisten“ bzw. Muslimbrüdern und -schwestern Wege an die deutschen Universitäten geebnet werden sollen[6].

Während verblendete deutsche Rechtskräfte die BLM-Bewegung als „marxistisch“ halluzinieren, hat die Gruppe „Marxismus gegen Islamisierung“ (Magis) auf den umfassenden großkapitalistischen Sponsoren- und Unterstützerkreis dieser vorgeschobenen Bewegung hingewiesen: „Wie sehr das Kapital hinter der Kampagne von BLM steht, zeigen unzählige Beispiele. Die US-Seite des Onlineshops Amazon empfing ihre Kunden mit einem schwarzen Banner mit dem Slogan ‚Black Lives Matter‘; gleichzeitig ist der Konzern von Jeff Bezos, der durch die Corona-Krise um 24 Milliarden $ auf 144 Milliarden zulegte, für seine miserablen Arbeitsbedingen (extreme Hitze in den Verteilzentren, unfassbarer Leistungsdruck, mangelnde Sicherheitsvorkehrungen, Repressalien) berühmt-berüchtigt, die wiederum besonders Migrant/inn/en treffen. Das Formel-1-Team von Mercedes hat sich klar positioniert, schmückt sich mit ‚antirassistischer Menschlichkeit‘ und fährt nun demonstrativ in schwarzen Boliden, während Daimler zeitgleich im ostfranzösischen Hambach ein Werk schließt und 1.600 Arbeiter/innen auf die Straße setzt. BMW finanziert pseudohumanistisch den Rechtsfonds der schwarzen ‚Protestbewegung‘ und kündigte gleichzeitig arbeiterfeindlich an, in seinen Werken 10.000 Leiharbeiter/innen und 6.000 Beschäftigte der Stammbelegschaften ‚abzubauen‘. Demonstrativ pro-BLM positionierten sich auch hunderte andere multinationale Großkonzerne, etwa General Motors und VW, Goldman Sachs (das Flaggschiff der neoliberalen Deregulierung auf Kosten der Arbeiter/innenklasse) oder die Bank of America. Selbiges gilt für die Sportmarken Nike und Adidas, die Handelsketten Ikea und H&M, die Restaurantgrößen McDonald´s, Subway und Starbucks, für Lego, Warner, Disney und The Academy (Oscars), für Versace, Levi´s, Converse und Louis Vuitton. Und ebenfalls die BLM-Kampagne unterstützen unter anderem Google, Twitter, Youtube, HBO, Apple Music, 23andMe, Conde Nast, Nintendo, Microsoft, McAfee, Netflix, Playstation, Pokemon, Sony, Soundcloud, Spotify, Tinder, Uber, Etsy, Kickstarter, Chick-fil-A, Ben & Jerry’s, Bratz, Marvel, Napster, Procter & Gamble. Die meisten Konzerne machen das sicherlich aus voller Überzeugung, weil sie hinter der globalistischen Agenda stehen, manche unter Druck, nicht als ‚rassistisch‘ diffamiert zu werden, wenn man sich hier raushält.“[7]

Bei der ideologisch-politischen Durchsetzung ihrer umrissenen Transformationsstrategie nutzen die Akteure des postmodernen globalkapitalistischen Herrschaftssystems das klassische Rechts-Links-Schema, um Verwirrung zu stiften und praktisch-kritische Widerstandsimpulse zu ersticken. Wer sich der Etablierung des neuen bunten multikulturalistischen Globalkapitalismus nicht beugt, sich der kapitalistischen Verbündungsstrategie mit nichtwestlich-despotischen Herrschaftsträgern und deren religiösen „Leitkulturen“ widersetzt und den wachsenden Migrationsimport zusätzlicher reaktionärer Denk- und Verhaltensweisen kritisiert, wird als „rassistisch“, „fremdenfeindlich“, „rechtslastig“, „islamophob“ etc. gebrandmarkt. Wer demgegenüber als willfähriger Unterstützer und Schönredner eingewanderter Repressionskulturen fungiert, deren totalitäre Ideologien verharmlost und sich den globalkapitalistischen Transformationsdiktaten unterwirft, gilt – in moralischer Ausbeutung einer noch nachwirkenden naiv-unkritischen Multikulturalismusideologie – als „fortschrittlich“, „aufgeschlossen“ bzw. als „toleranter Gutmensch“.

Gegenwärtig sind wir wie in einem Versuchslabor zur Testung eines neuen (postmodernen) Totalitarismus weltweit mit einer umfassenden Lahmlegung des gesellschaftlichen Lebens konfrontiert. Anscheinend gibt es nur noch ein Thema: Corona, Corona, Corona … Dabei werden im Rahmen der angeblich alternativlosen Form und Struktur der Pandemiebekämpfung menschliche Grundrechte in ungeahnter Weise außer Kraft gesetzt, auf nichtvalider Kenntnisbasis und unsolider Statistik pauschale Ängste erzeugt und Einschränkungen verfügt, deren mittel- und langfristigen Schadensfolgen noch gar nicht absehbar sind und fortlaufend genauer beleuchtet werden müssen. Fest steht aber glasklar bereits jetzt: Als handlungsfähiges politisch-demokratisches Subjekt ist die „Gemeinschaft der Staatsbürger“ bis auf weiteres nachhaltig suspendiert.

5. September 2020

Anmerkungen:

[1] Der Begriff leitet sich ab von der Einführung der industriellen Massenproduktion von Waren auf der Grundlage von Fließbandarbeit, wie sie erstmalig in den Werken des us-amerikanischen Autoindustriellen Henry Ford realisiert wurde und nach der „Großen Krise“ Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre die kapitalistische Systemreproduktion zunächst in den USA und nach 1945 auch in Europa bestimmte. Kennzeichnend für die fordistische Reproduktionsform ist die Verknüpfung von Dequalifizierung, Arbeitsintensivierung und Anhebung des Lohn- und Konsumtionsniveaus der unmittelbaren Produzenten/Lohnarbeiter. Antonio Gramsci, der den Begriff „Fordismus“ in die marxistische Theorieentwicklung einführte, interessierte insbesondere die Umgestaltung der psychischen Struktur der Lohnarbeitskräfte als wesentlicher Aspekt der arbeitsorganisatorischen Umwälzung des kapitalistischen Reproduktionsprozesses.

[2] Vgl. hierzu: Hartmut Krauss: Anti-Empire. Die Dialektik der neuen Welt(un)ordnung und die Beharrungskraft traditionaler Herrschaftskultur. Zur Kritik der Einseitigkeit des (Anti-)Globalisierungsdiskurses. http://www.glasnost.de/autoren/krauss/glokritik.html

[3] https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/krauss-hartmut-ein-verdraengtes-kardinalproblem-die-ueberbevoelkerungsproduktion-in-vormodern-unaufgeklaerten-weltregionen-als-multidimensionaler-krisengenerator/

[4] So wird von einschlägigen Repräsentanten des globalkapitalistischen Herrschaftskartells ganz explizit und bewusst die Zerstörung der nationalstaatlich ausdifferenzierten und modifizierten kulturellen Identität Europas eingefordert und beschworen. Ein ideologischer Einpeitscher in dieser Hinsicht ist zum Beispiel der irische UN-Sonderberichterstatter Peter Sutherland, eine perfekte Inkarnation der Synthese aus globalkapitalistischen und politischen Herrschaftsfunktionen. (Um nur einige seiner Ämter aufzuzählen: EU-Kommissar für Wettbewerb 1985-1989; Aufsichtsratsvorsitzender der Investmentbank Goldman Sachs 1995-2015; seit 2006 Berater der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls; letzter GATT-Generaldirektor und erster Generaldirektor der Welthandelsorganisation. Unter anderem ist er Mitglied der Trilateralen Kommission, des European Round Table und der Bilderberg-Konferenz.) Das, was rechte Kreise fälschlicherweise als „linksgrünversifft“ halluzinieren und damit herrschaftsstabilisierend vernebeln, wird de facto in authentischer Form von globalkapitalistischen Ideologen und Akteuren wie Sutherland und Co repräsentiert. So empfiehlt Sutherland die Auflösung bzw. Zerstörung nationalstaatlicher Souveränität, die auf soziokulturell gewachsenen Prinzipien und wertmäßigen Konsensgrundlagen beruhen, zugunsten multikulturell-heterogener Mischgesellschaften: „‚[D]ie Europäische Union sollte […] ihr Bestes tun,‘ um jedes ‚Gefühl von unserer Gleichartigkeit und Unterschiedlichkeit gegenüber anderen zu unterminieren.‘“ „Eine alternde oder zurückgehende einheimische Bevölkerung in Ländern wie Deutschland oder der südlichen EU sei das ‚Schlüsselargument – für die Entwicklung von multikulturellen Staaten‘. “Der zukünftige Wohlstand vieler europäischer Staaten, so die imperative Behauptung Sutherlands, hänge davon ab, dass sie multikulturell werden. Dass der unregulierte Massenzustrom von kulturell-normativ entgegengesetzten Zuwanderern und deren multikulturelle Zusammenpferchung in urbanen Ballungsgebieten gesamtgesellschaftlich destruktive und regressive Folgen hat, ficht Charaktermasken des neoliberalen Spätkapitalismus wie Sutherland nicht an: „Migration sei ein ‚entscheidender Motor für das Wirtschaftswachstum‘ in einigen EU-Nationen, ‚so schwierig es auch sein kann, dies den Bürgern jener Staaten zu erklären.‘“ Für billige Arbeitskräfte, den Unterhalt eines migrantischen Subproletariats als Reservearmee sowie den Import von staatlich subventionierten Konsumenten zwecks Stabilisierung der Binnenkonjunktur und Auslastung der Asylindustrie sind die Lobbyisten des globalen Kapitals durchaus bereit zur sozialen Spaltung der europäischen Gesellschaften. Dabei schrecken globalkapitalistische Interessenvertreter wie Sutherland auch vor gravierenden und gezielten Falschbehauptungen nicht zurück: „Migranten haben niedrigere Arbeitslosenzahlen. Sie machen eher positive Steuerbeiträge, als dass sie eine Bürde für die nationalen Haushalte wären. Sie haben ein höheres Innovationsniveau und haben einen größeren Appetit nach Ausbildung.“ Tatsächlich ist mit Blick auf Deutschland genau das Gegenteil der Fall. (Vgl. Krauss 2017.) Das legitime Bestreben der europäischen Mehrheitsgesellschaften, ihren erreichten säkular-demokratischen und freiheitlich-lebenskulturellen Zivilisationsstandard gegenüber vormodern-rückständiger, als „Multikulturalismus“ verbrämter Migrationsregression zu verteidigen, wird von Sutherland folgendermaßen verhöhnt: Jeder, „der daherkommt und mir sagt, dass ich dazu entschlossen wäre, die Homogenität der Völker zu zerstören, hat verdammt nochmal absolut recht! (‚dead bloody right‘). Genau das habe ich vor!“ http://www.gam-online.de/text-globkap.html

[5] Während die herrschenden Kräfte und ihre künstlerische Entourage nach außen in selbstverliebter Manier ihren „Antirassismus“ und ihre „Weltoffenheit“ besingen, schotten sie sich nach innen in ihren security gesicherten Reichenvierteln ab und überlassen der mehrfach ausgeplünderten (Mehrwert produzierenden, steuer- und abgabengeschröpften) einheimischen Klasse der Lohnabhängigen die vielschichtigen lebensweltlichen Belästigungen seitens des immigrierten Sub- und Lumpenproletariats.

[6] Vgl. die Enthüllungen über das Avicenna-Studienwerk unter https://www.facebook.com/AntiTodenhoefer/posts/3852906544719409

[7] https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/magis-zuspitzung-in-den-usa-black-lives-matter-donald-trump-und-die-globalisten/

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