„Antisemitismus“ oder islamspezifische Judenfeindschaft?

 In Analyse der islamischen Herrschaftskultur

Der politisch-medial unhinterfragt benutzte Begriff „Antisemitismus“ ist aus folgenden Gründen irreführend:

  1. Er bezieht sich auf die Sprachfamilie der Semiten, zu denen neben den Juden u.a. auch die Araber zählen.
  2. Später wurde er im Zeichen des kapitalistischen Sozialdarwinismus rassistisch aufgeladen, mit verschwörungsideologischen Stereotypen verbunden und gegen die Juden gerichtet.
  3. Er verdeckt die spezifische religiös-weltanschauliche Grundlegung und Form der islamischen Judenfeindschaft[1].

Diese zeigte und zeigt sich explizit im Koran sowie in der Hadithsammlung, in einer ganzen Reihe von antijüdischen Massakern im Verlauf der islamischen Herrschaftsgeschichte, in der Behandlung der Juden als minderwertige Schutzbefohlene unter muslimscher Herrschaft sowie in der gegenwärtigen, unter Muslimen auch in Deutschland weit verbreiteten Judenfeindschaft. Dabei wird diese ausgeprägte Judenfeindschaft als dogmatischer Grundzug des Islam u.a. durch folgende Quellentextaussagen festgelegt: So werden die Juden im Koran zu Tieren (Affen und Schweinen) herabgewürdigt: Aufgrund ihres Verstoßes gegen das Sabbath-Gebot heißt es in Sure 2, 65 „Werdet zu ausgestoßenen Affen“ (Sure 2, 65). Da sie sich nicht Mohammeds Verkündungen unterwarfen, zürnt ihnen Allah und hat aus ihnen „Affen und Schweine und Götzendiener gemacht“ (Sure 5, 60). Im Unterschied zu den Christen kennzeichnet der Koran die Juden und Heiden (Polytheisten) als die größten Feinde der „Rechtgläubigen“ (Muslime): „Du wirst sicher finden , daß diejenigen, die sich den Gläubigen gegenüber am meisten feindlich zeigen, die Juden und die Heiden sind“ (Sure 5, 82). Als Strafe dafür, dass sie „ungläubig sind und unsere Zeichen für Lüge erklären, werden sie Insassen des Höllenfeuers sein“ (Sure 5, 86). In einem Hadith heißt es zum Kampf gegen die Juden: „Ihr werdet die Juden bekämpfen bis einer von ihnen Zuflucht hinter einem Stein sucht. Und dieser Stein wird rufen: ‚Komm herbei! Dieser Jude hat sich hinter mir versteckt! Töte ihn!“ (Al-Buhari, S. 311).

Die verleumderische Gleichsetzung von „Islamfeindschaft“ und Antisemitismus von Seiten der Islamapologetik zielt u.a. darauf ab, die tatsächliche Synthese von Islam und Judenhass zu verschleiern bzw. von dieser abzulenken. Die Basis bildet hierfür a) die koranische Verdammung der Juden sowie b) die paradigmatische antijüdische Gewalt- und Vernichtungspolitik Mohammeds.

Mohammed hatte zunächst angenommen, dass die jüdischen Schriftbesitzer, von denen er begrifflich, gesetzlich, rituell und doktrinär Vieles übernommen hatte, seine Lehre recht schnell annehmen würden; nicht zuletzt auch deshalb, weil er sich ja auch in die Tradition der alten Propheten einreihte. Aber seine Bekehrungsarbeit blieb weitgehend erfolglos, und die überwiegende Mehrheit der Juden hielt an ihrem Glauben fest. Die Frustration angesichts dieser abweisenden Widerständigkeit spiegelt sich in zahlreichen Versen des Korans, die den historisch konstanten Grundstock der islamischen Judenfeindschaft bilden, auf den später dann der adaptierte europäische (rassistische) Antisemitismus nur noch aufgepfropft wurde. Hier nur einige Beispiele:

„O Volk der Schrift! … Die Mehrzahl von euch sind Frevler. Sprich: ‚Kann ich euch etwas Schlimmeres verkünden als das, was euer Lohn bei Allah ist? Wen Allah verflucht hat und wem ER zürnt und wen er in Affen und Schweine[2] verwandelt hat und wer den Götzen dient – die befinden sich in schlimmen Zustand und sind vom rechten Weg weit abgeirrt … Und du siehst viele von ihnen in Sünde und Bosheit und im Essen des Verbotenen miteinander wetteifern. Wahrlich, ihr Tun ist schlimm… Und wahrlich, viele von ihnen wird das, was von deinem Herrn auf dich herabgesandt wurde, in Widerspenstigkeit und Unglauben noch zunehmen lassen. Wir werden zwischen ihnen Feindschaft und Haß bis zum Tag der Auferstehung erregen. Sooft sie ein Feuer zum Krieg anzünden, wird es Allah löschen. Doch auf Erden stiften sie mit Vorliebe Verderben. Allah aber liebt die Verderben Stiftenden nicht“ (aus Sure 5, Verse 59, 60, 64, Der Koran 1998, S. 109f.).

„Bekämpft jene der Schriftbesitzer, die nicht an Allah und den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht dem wahren Glauben folgen, bis sie, sich unterwerfend, die Steuer freiwillig entrichten. Und die Juden sagen: ‚Esra ist Allahs Sohn.‘ Und die Christen sagen: ‚Der Messias ist Allahs Sohn.‘ So spricht ihr Mund. Sie führen eine ähnliche Rede wie die Ungläubigen vor ihnen. Allahs Fluch über sie![3] Wie sind sie doch völlig ohne Verstand!“ (Sure 9,Vers 29 und 30, ebenda, S. 163).

Mohammed beließ es aber nicht bei diesen verbalen Anfeindungen und Stigmatisierungen, sondern führte gegen alle drei jüdischen Stämme im Umland von Medina Angriffskriege und stiftete auch damit ein paradigmatisches Verhaltensmodell. Im Falle der Qaynoqa und der Nadir mussten die militärisch unterworfenen Juden ihre gesamten Besitztümer abgeben und wurden aus der Stadt vertrieben. Zudem wurde ein Oberhaupt des Nadir-Stammes auf Anordnung von Mohammed ermordet, weil er die Muslime mit seinen Versen verärgert hatte. Ein schlimmeres Schicksal erlitten die Qorayza. Man warf ihnen vor, dass sie während des „Grabenkrieges“ die quraishitischen Belagerer aus dem Stadtinneren verdeckt unterstützt hätten und blockierte daraufhin fünfundzwanzig Tage lang ihre Wohnviertel. Nach ihrer Kapitulation waren die unterlegenen Qorayza bereit, zu den gleichen Bedingungen wie die beiden anderen jüdischen Stämme die Stadt zu verlassen. Mohammad aber lehnte ab und bestimmte in perfider Weise mit Sad ibn Moas einen Schiedsmann, „von dem er genau wußte, daß er auf die Banu Qorayza schlecht zu sprechen war. Sad enttäuschte ihn nicht. Sein Entschluss lautete, daß alle (700, H. K.) Männer der Banu Qorayza enthauptet, die Frauen und Kinder in die Sklaverei verkauft und ihr ganzer Besitz unter den Muslimen verteilt werden sollte“ (Dashti 1997, S. 163).

Im Nachhinein legte Mohammed das entsetzliche Geschehen als „Gottesurteil“ aus[4] und ließ obendrein zu, dass entgegen dem Schiedsspruch von Sad auch eine jüdische Frau, die mit seiner Gattin Aisha befreundet war, geköpft wurde (weil sie während der Blockade ihres Wohnviertels einen Stein geworfen hatte).

In dem Maße, wie sich nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches die Juden anschickten, den Status von demütig Tribut zahlenden Dhimmis zu verlassen und auf von Muslimen beanspruchtem Gebiet ‚eigenmächtig‘ zu siedeln und schließlich einen eigenen Staat zu gründen, wurde der tradierte antijüdische Einstellungsgrund mit modernem Antisemitismus ‚aufgeladen‘. Die ägyptische Muslimbruderschaft, die in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einer Massenbewegung anwuchs und ihrerseits ideologische Einflüsse des europäischen Faschismus aufnahm, mobilisierte von Beginn an gegen „Kreuzfahrer und Juden“. Ihr herausragender Ideologe Sayid Qutb brandmarkte in seinem Hauptwerk „Soziale Gerechtigkeit im Islam“ Freimaurerei und Kommunismus als jüdisches Machwerk und sah die fortwährende Rolle der Juden in der Verschwörung gegen den Islam. Ihr erstes Ziel der umfassenden Weltzerstörung bestehe darin, die Religion zu eliminieren und alle antiislamischen Kräfte zu vereinen.

In der Charta der im Gaza-Streifen herrschenden Terrororganisation Hamas, die den palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft verkörpert, findet sich die Synthese aus islamisch-dogmatischem Herrschaftsanspruch, traditionell-islamischer Judenfeindschaft und adaptiertem europäischem Antisemitismus (Protokolle der Weisen von Zion).

„Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine ausschließlich palästinensische Bewegung, die Allah die Glaubenstreue hält und deren Weg der Islam bestimmt. Sie strebt danach, das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu entfalten.“ (Artikel 6)

„Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Muslime nicht die Juden bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: ‚Oh Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm‘ und töte ihn.“ (Artikel 7)

„Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat.“ (Präambel)

„Das Land Palästina ist ein Islamischer Waqf (Heiliger Besitz), der den kommenden Generationen der Muslime bis zum Ende der Zeiten als Vermächtnis gegeben wurde. Es darf weder darauf verzichtet werden, noch darf etwas davon abgetrennt werden.“ (Artikel 11)

„Palästina ist ein islamisches Land … Deshalb ist die Befreiung Palästinas für jeden Muslim die höchste persönliche Pflicht, wo immer er sich befindet.“ (Artikel 13)

Man sieht hier sehr klar, dass der moderne rassistisch-verschwörungsideologische „Antisemitismus“ der grundlegenden klassischen islamisch-dogmatischen Judenfeindschaft – wie gesagt – nur „aufgepfropft“ wurde.

17.05.2021

Anmerkungen:

[1] Bezeichnenderweise wird unter dem Stichwort „Antisemitismus“ bei Wikipedia zwar der christliche Antijudaismus aufgezählt, während die quellendogmatisch festgelegte islamspezifische Judenfeindschaft keine Erwähnung findet. (Stattdessen wird insinuiert, die Monotheismuskritik der Aufklärung, die auch den jüdischen Monotheismus einbezieht, gehöre zum „Antisemitismus“.) Dieser Unterschlagung der islamspezifischen Judenfeindschaft wird dann von einigen Islamapologeten obendrein der ebenso perfide wie absurde bzw. kontra-faktische Versuch hinzugesellt, die Muslime seien die Juden von heute. Dabei wird diese ideologische Täter-Opfer-Verkehrung ausgerechnet von vorgeblichen „Antisemitismusforschern“ verbreitet. Zur Kritik siehe z.B. http://www.matthiaskuentzel.de/contents/das-zentrum-fuer-antisemitismusforschung-im-kampf-gegen-islamophobie und https://www.nzz.ch/feuilleton/wenn-sich-antisemiten-als-neue-juden-inszenieren-waere-widerspruch-gefragt-stattdessen-erhalten-sie-unterstuetzung-von-wissenschaftern-ld.1604691?reduced=true

[2] „Die Verwandlung in Affen und Schweine ist eine Metapher für völlig oberflächliche und dem Sinnengenuß verfallene Menschen“ (Der Koran 1998, S. 109).

[3] In anderen Koranübersetzungen heißt es an dieser Stelle: „Allah, schlag sie tot!“

[4] Im Koran, Sure 33, Vers 25 bis 27 werden die Ereignisse wie folgt dargestellt: „Und es trieb Allah die Ungläubigen in ihrem Grimm zurück; sie erlangten keinen Vorteil; und Allah genügte den Gläubigen im Streit, denn Allah ist stark und mächtig. Und er veranlasste diejenigen vom Volke der Schrift, die ihnen halfen, von ihren Kastellen herabzusteigen, und warf Schrecken in ihre Herzen. Einen Teil erschlugt ihr und einen Teil nahmt ihr gefangen. Und er gab euch zum Erbe ihr Land und ihre Wohnungen und ihr Gut, und ein Land, das ihr nie betratet. Und Allah hat Macht über alle Dinge“ (Der Koran 1984, S. 364f.).

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