Beschreibung
Safeta Obhodjas
Deutschland als Heimat?
Integrationsprozesse im Zusammenprall von hier und dort
Osnabrück 2025 . ISBN 978-3-9820336-7-9 . Paperback . 260 Seiten . *28,00 €
… die deutsche Gesellschaft hat sich wenig darum gekümmert, die Rechte der zugewanderten Frauen zu stärken. Zu den ewig Gestrigen, die schon vorhanden sind, kommt vielleicht noch eine Million junger Männer hinzu, die von dieser Kultur keine Ahnung haben. Ich lebe an der Basis und ich bin sicher: Ihre Sozialisation kann nicht nur durch Forscher, durch Sichtbarmachung oder die Diskussionen in den Talkshows stattfinden. Welche Krankheit könnte man nur durch Diagnosen, aber ohne passende Medikamente heilen? Diese Frage habe ich persönlich an zahlreiche deutsche Institutionen und Redaktionen gestellt und wurde immer wieder mehr oder weniger unfreundlich abgewiesen. Besonders grob und herablassend von den engagierten deutschen Frauen.
Seit mehr als zwanzig Jahren stehe ich auf verlorenem Posten und suche nach jenem „man“, das im Namen der Integration agiert. Deshalb bitte ich alle prominenten Islam-Experten, Forscher, Analytiker, Publizisten und Journalisten, mir zu erklären, wessen Job es ist, die weitere Ghettoisierung zu verhindern und die bestehenden Parallelgesellschaften abzubauen.
Safeta Obhodjas wächst in Bosnien und Herzegowina auf, in der Nähe von Sarajevo. In dieser Stadt publiziert sie ihre ersten literarischen Werke: Hörspiele, Erzählungen, Novellen. Das ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der die dort lebenden Völker glauben, ihren demokratischen Weg im Sozialismus finden zu können.
Die Autorin ist Zeitzeugin der Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität. Ihre slawische Herkunft und ihre muslimischen Wurzeln brachten sie in ein doppeltes Dilemma der Zugehörigkeit, die sich in ihren ersten Werken widerspiegeln.
In Deutschland setzt sie ihr Schreiben zweisprachig fort, auf Deutsch und auf Bosnisch. Sie publizierte unter anderen die Romane „Ein Deutschtürke im Abseits“, „Schwesternliebe – eine Halal-Seifenoper“ und schrieb das Theaterstück „Lange Schatten unserer Mütter.“ Ihre Werke handeln vom Leben zwischen den Kulturen.