Vorläufige Bilanz der „Corona-Krise“

 In Spätkapitalistische Systementwicklung

Inhalt:

I. Zur Gefährlichkeit des Sars-Cov-2-Virus

Zur Sterblichkeitsrate

Covid-19 und Influenza

Impfstoff als „Erlöser“?

Deutschland als leuchtendes Beispiel?

II. Die gesellschaftlichen Folgen der Lockdown-Maßnahmen

1. Ökonomische Auswirkungen

Drastischer Wirtschafts- und Handelseinbruch

Erheblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit

Insolvenzen, Schulden, Betrug bei Soforthilfen, Steuerausfälle

2. Auswirkungen auf das Bildungssystem

3. Auswirkungen auf die psychische Befindlichkeit

4. Auswirkungen auf das Gesundheitssystem

5. Auswirkungen auf das politische System: Extremes Ausmaß an Grundrechtseinschränkungen

Anhang: Zweidimensionales Erklärungsmodell zur Prozessdynamik der Sars-Cov-2-Infektion

 

Im Zentrum einer realistischen Bilanz des bisherigen Verlaufs der in Deutschland abflauenden Corona-Pandemie stand und steht die Betrachtung der Verhältnismäßigkeit und Effektivität der verordneten Eindämmungsmaßnahmen in Relation zur – mehr oder minder valide und präzise dargelegten – „Gefährlichkeit“ des neuen Corona-Virus Sars-Cov-2. Dabei rücken zunehmend die vielfältigen und gravierenden Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen insbesondere in ökonomischer, sozialer, politischer, rechtlicher, psychologischer, kultureller und gesundheitspolitischer Hinsicht in den Vordergrund.

Bevor mit hauptsächlichem Blick auf die deutsche Entwicklung die mehrdimensionale Auswirkungspalette der „Corona-Maßnahmen“ genauer behandelt wird, gilt es zunächst die öffentlich extrem fokussierte und massenwirksam bebilderte „Gefährlichkeit“ des neuen Virus zu thematisieren.

Zur Gefährlichkeit des Sars-Cov-2-Virus

Grundsätzlich ist zunächst festzustellen, dass das Sars-Cov-2 Virus für bestimmte (unzureichend definierte) Risikogruppen lebensbedrohlich sein kann, aber andererseits von einer pauschalen überindividuellen Gefährlichkeit, die signifikant über dem Niveau einer Influenzainfektion liegt, anhand vorliegender Daten keine Rede sein kann. So verläuft die Infektion mit Sars-Cov-2 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in 80 Prozent der Fälle mild bis moderat[1], teilweise gänzlich symptomfrei. „Selbst unter den 70- bis 79-Jährigen bleiben rund 60% symptomlos. Über 95% aller Personen zeigen höchstens milde Symptome“[2]. Von den weltweit positiv getesteten Personen weisen 99 Prozent einen milden und 1 Prozent einen ernsten oder kritischen Krankheitsverlauf auf[3].

Im Gegensatz zu verbreiteten Meinungen ist das Sars-Cov-2 Virus auch nicht herausragend ansteckender als andere Viren[4]. Seine hervorstechende Besonderheit liegt vielmehr in der relativ langen Inkubationszeit, die in der Regel 2-14 Tage betragen soll[5]. Mittlerweile haben Forscher des Nationalen Zentrums für Infektionskrankheiten und der Akademie für Medizin in Singapur herausgefunden, dass Covid-19-Patienten trotz positiver Testergebnisse nur in einer bestimmten Zeitspanne infektiös sind. Demnach sind Covid-19-Erkrankte schon zwei Tage vor Auftreten von Symptomen ansteckend und maximal bis zu zehn Tage danach. Festgestellt wurde, dass die Virus-Reproduktion nach der ersten Woche schnell abfällt, so dass nach der zweiten Woche trotz positiver Test-Ergebnisse kein lebensfähiges Virus gefunden werden konnte. „Diese These untermauert eine Studie aus Hongkong von 77 Infizierten-Paaren, also jeweils einem Infizierten und einer Person, die er angesteckt hat. Dabei zeigte sich, dass bei einer mittleren Inkubationszeit von 5,2 Tagen die Ansteckungsgefahr 2,3 Tage vor dem Auftreten der Symptome begann und ihren Höhepunkt 0,7 Tage danach erreichte. Danach nahm sie innerhalb von sieben Tagen ab.“[6]

Hervorzuheben ist demnach der vertrackte Sachverhalt, dass ein Infizierter bereits ansteckend wirken kann, bevor er selbst Krankheitssymptome zeigt oder asymptomatisch bleibt[7]. In Anbetracht dieses Merkmals war/ist es durchaus sinnvoll, zwecks Schutz der genauer zu definierenden Risikogruppen insbesondere Abstandsregeln und andere Maßnahmen in bereichsspezifischer und ausgewogener Form zu praktizieren.

Bei den Risikogruppen mit der Gefahr eines ernsthaften und in relativ seltenen Fällen tödlichen Verlaufs handelt es sich bei vorliegendem Erkenntnisstand um einfach oder mehrfach Vorerkrankte und spezifisch Vorbelastete mit folgenden Merkmalen:

– Vorerkrankungen des Herzens und der Lunge

– Chronische Lebererkrankungen

– Diabetes

– Krebspatienten

– Personen mit geschwächtem Immunsystem

– Raucher

– Stark Übergewichtige (Adipositas)[8]

Anhand von Obduktionen von Corona-Toten wurde festgestellt, dass diese vor allem an Bluthochdruck, Herzinfarkten, Arteriosklerose, Herzschwäche, Vorerkrankungen der Lunge und Organschäden (Leber, Niere) gelitten oder aber mit transplantierten Organen gelebt hatten. Ein Großteil sei auch deutlich übergewichtig gewesen[9].

Nach einer Analyse französischer Ärzte stirbt einer von zehn Diabetes-Patienten, die aufgrund einer COVID-19-Erkrankung hospitalisiert sind. „Zudem müssen 20 Prozent von ihnen beatmet werden, und nur 18 Prozent konnten innerhalb von einer Woche entlassen werden.“[10]

Eine Untersuchung des italienischen Istituto Superiore di Sanità anhand der Daten von 1.281 im Zusammenhang mit Covid-19 verstorbenen Personen ergab Folgendes: „Ohne Vorerkrankung waren davon lediglich 1,8% der untersuchten Verstorbenen, eine Vorerkrankung hatten 13,9%, zwei Vorerkrankungen 21,5%. Drei oder mehr Vorerkrankungen wurden bei 62,9% der untersuchten Fälle festgestellt. Bei den Vorerkrankungen dominieren Hypertonie (74,7%), Diabetes mellitus (29,0%), Demenz (20,7%) und Herzinsuffizienz (20,6%).“[11]

Eine Studie aus England, die 11.000 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 analysierte, bestätigte die zuvor umrissenen Erkenntnisse und stellte darüber hinaus fest, dass Dunkelhäutige und Südasiaten ein höheres Sterberisiko aufweisen als Weiße. „Demnach“, so der zusammenfassende Artikel auf der Internetseite Spektrum.de, „erhöhen insbesondere Adipositas (besonders ab einem Body-Mass-Index von über 40), Diabetes, schweres Asthma sowie Atemwegs-, chronische Herz-, Leber-, neurologische und Autoimmunerkrankungen das Risiko, an Covid-19 zu sterben. Männer haben ein um rund 1,6-fach höheres Covid-19-Sterberisiko als Frauen. Menschen im Alter von 80 Jahren oder älter versterben mit einer 20-fach höheren Wahrscheinlichkeit an der Viruserkrankung als 50- bis 59-jährige Personen. Südasiaten sowie Menschen mit dunkler Hautfarbe oder mit gemischtem ethnischem Hintergrund starben trotz Berücksichtigung ihrer medizinischen Vorerkrankungen rund 1,6- bis 1,9-mal häufiger an Covid-19 als Weiße. Klinische Faktoren trugen nur in geringem Maß zu diesem Risiko bei, was darauf hindeutet, dass soziale Faktoren eine Rolle spielen könnten.“[12]

Zur Sterblichkeitsrate

Sehr umstritten ist die Zählweise der sog. Corona-Toten. Das Robert-Koch-Institut (RKI), das zunächst Obduktionen an vermeintlichen Corona-Toten abgelehnt hatte, bestätigte am 20. März durch seinen Präsidenten, dass testpositive Verstorbene grundsätzlich, d.h. unabhängig von der wirklichen Todesursache, als »Corona-Todesfälle« gezählt werden: „Bei uns gilt als Corona-Todesfall jemand, bei dem eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen wurde.“[13] Offen bleibt damit die eigentlich zentrale Frage, ob die Patienten mit oder durch das Corona-Virus verstorben sind. Wären sie auch ohne Vorerkrankungen am Virus gestorben? Hätten sie ohne die Sars-CoV-2-Infektion mit ihren individuell spezifischen Vorerkrankungen tatsächlich noch lange weiter gelebt? Bemerkenswert ist in diesem Kontext auch die folgende Einschätzung: „Die auf vielen Intensivabteilungen übliche, schnelle Intubation bei Sinken der Sauerstoffblutsättigung trotz Ansprechbarkeit der Patienten, mit Narkose und maschineller Überdruckbehandlung, stellt einen eigenen Risikofaktor dar. Die zu frühe Intubation ist für die meisten Folgeschäden und für einen beträchtlichen Teil der Todesopfer verantwortlich zu machen. Diese Erkenntnis scheint sich nun international durchzusetzen und stellt einen bedeutenden Fortschritt für die zukünftige Behandlung von Viruspneumonien dar.“[14]

Trotz – im Vergleich zu den USA und Skandinavien – erheblicher Kenntnislücken und unzureichender Datenerfassung im Hinblick auf die genaueren Profile von Vorerkrankungen sowie den Sozialstatus der Verstorbenen, lässt sich mittlerweile für Deutschland sagen, dass 97 bis 99 Prozent der über 9.000 „im Zusammenhang mit Corona“ Verstorbenen an Vorerkrankungen litten. Zudem wurde anhand von RKI-Daten festgestellt, „dass 55 Prozent der Covid-19-Toten Männer gewesen seien, 64 Prozent über 80, 32 Prozent zwischen 60 und 80 und vier Prozent – das entspricht etwa 320 Menschen – unter 60 Jahre alt. Bei den unter 50-Jährigen liegt die Todesrate bei eins zu tausend.“[15]

In seinem Covid-19-Lagebericht vom 31. Mai 2020 meldete das RKI, dass von den 181.482 laborbestätigten COVID-19-Fällen in Deutschland 8.500 Todesfälle (4,8% aller gemeldeten Fälle) in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen zu verzeichnen sind. Dabei sind die meisten positiv getesteten Infizierten (67%) zwischen 15 und 59 Jahre alt, wobei insgesamt 52% Frauen und 48% Männer annähernd gleich häufig betroffen sind. 86% der Todesfälle (7.308) und 19% aller Fälle sind 70 Jahre oder älter, wobei der Altersdurchschnitt bei 81 Jahren (Median: 82 Jahre) liegt. Bei den Todesfällen handelt es sich um 4.708 (55%) Männer und 3.787 (45%) Frauen, für 5 Personen ist das Geschlecht unbekannt. Nur drei der verstorbenen Personen waren im Alter zwischen 3 und 18 Jahren, alle hatten Vorerkrankungen.

Der Lagebericht vom 1. Juli 2020 notierte 194.725 Covid-19-Fälle, 8.985 Todesfälle und ca. 179.800 Genesene. „Von den Fällen sind 52% weiblich und 48% männlich. Insgesamt sind von den Fällen, in denen Angaben zum Geschlecht vorliegen, 4.839 Kinder unter 10 Jahre (2,5%) alt, 9.393 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren (4,8%), 85.386 Personen im Alter von 20 bis 49 Jahren (44%), 59.162Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren (30%), 30.186 Personen im Alter von 70 bis 89 Jahren (16%) und 5.351 Personen im Alter von 90 Jahren und älter (2,8%). Bei 408 Personen sind das Alter und/oder das Geschlecht unbekannt. Der Altersdurchschnitt liegt bei 48 Jahren (Median 49 Jahre). Die höchsten Inzidenzen finden sich in den Altersgruppen ab 90 Jahren.“ Bei den registrierten Sterbefällen handelt es sich um 4.969 (55%) Männer und 4.011 (45%) Frauen, für 5 Personen ist das Geschlecht unbekannt. Der Altersdurchschnitt liegt bei 81 Jahren (Median: 82 Jahre). Von den Todesfällen waren 7.700 (86%) Personen 70 Jahre und älter. Im Unterschied dazu beträgt der Anteil der über 70-Jährigen an der Gesamtzahl der übermittelten COVID-19-Fälle nur 18%[16].

In einer Studie, in der von einem Forscherteam um John Ioannidis von der Stanford University die bis zum 4. April 2020 registrierten Covid-19-Todesfälle in acht europäischen Ländern und einigen US-Bundesstaaten ausgewertet wurden, ging es um die Ermittlung, wie hoch jeweils der Anteil der unter 65-Jährigen an den Todesfällen ist und welchen Anteil daran Menschen mit Vorerkrankungen haben. Ergebnis: „Todesfälle von jungen Menschen durch das Coronavirus sind eher selten. Die unter 40-Jährigen machen bisher weniger als ein Prozent aller Todesfälle durch SARS-Cov-2 in Europa aus (…) Nimmt man alle unter 65-Jährigen, variiert der Anteil zwischen drei Prozent in der Schweiz, fünf Prozent in den Niederlanden und neun Prozent in Italien. In Deutschland liegen wegen abweichender Alterserfassung nur Zahlen für unter 60-Jährige vor – sie liegen bei 4,9 Prozent aller Covid-19-Todesfälle.“[17] Bei jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen seien Todesfälle durch Covid-19 bemerkenswert selten. Das stehe in starkem Kontrast zu vielen News-Stories über das Sterben von jungen Menschen und zu der Panik, die diese weit verbreiteten Meldungen wecken. „Nur 0,3%, 0,7% und 1,8% aller COVID-19-Todesfälle in den Niederlanden, Italien und New York City entfielen auf Menschen unter 65 Jahren, die keine prädisponierenden Grunderkrankungen hatten. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Menschen unter 65 Jahren haben selbst in den Brutstätten der Pandemie ein sehr geringes Risiko, an COVID-19 zu sterben, und Todesfälle bei Menschen unter 65 Jahren ohne zugrundeliegende prädisponierende Bedingungen sind bemerkenswert selten. Bei der Bewältigung der Pandemie sollten Strategien in Betracht gezogen werden, die sich speziell auf den Schutz risikoreicher älterer Menschen konzentrieren.“[18]

In einer Metastudie zweier australischer Epidemiologen, die dreizehn bis zum 24. April 2020 erschienene Studien zur Covid-19-Infektion auswerteten, wurde eine durchschnittliche Infektionssterblichkeitsrate von 0,75 Prozent ermittelt[19]. Die Infektionssterblichkeitsrate bezieht sich im Unterschied zur (kapazitätsabhängigen) Fallsterblichkeitsrate nicht nur auf die als positiv getesteten Personen, sondern auf die Gesamtheit aller infizierten Personen, darunter auch die asymptomatischen; versucht also die Dunkelziffer einzubeziehen.

Die Ergebnisse der deutschen Heinsberg-Studie zur Covid-19-Infektions- und Sterberate in Gangelt besagten, dass 15 Prozent der Einwohner in diesem deutschen Hotspot-Ort der Pandemie mit dem Virus infiziert waren, 22 Prozent der Infizierten keine Symptome zeigten und die Infektionssterblichkeitsrate bei 0,37 Prozent lag[20].

Ende Juni 2020 wurden Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die in dem österreichischen Skiort Ischgl, einem zentralen Ausbruchsort der Corona-Pandemie, durchgeführt wurde. Insgesamt waren dort Ende April 1.259 Erwachsene und 214 Kinder aus 479 Haushalten (79% der Einwohner) auf das Sars-CoV-2-Virus und Antikörper getestet worden. Das Ergebnis zeigte Folgendes: 42,4 Prozent der Getesteten waren infiziert, denn es zeigten sich bei ihnen Antikörper im Blut. Bei den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren lag die Quote bei 27 Prozent. 85 Prozent dieser Infizierten hatten die Infektion entweder nicht bemerkt (ca. 50%) oder nur milde Symptome gezeigt. Die positiv getesteten Kinder hatten zumeist keine Symptome. Neun Personen mussten hospitalisiert werden, nur eine Person starb.[21]

Covid-19 und Influenza

Ein Vergleich von Covid-19 mit Influenza wird im Rahmen der staatskonformen „Corona-Berichterstattung“ sowie im öffentlich-rechtlichen Talk-Populismus zumeist als „Verharmlosung“ von Covid-19 abgewehrt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Denn wer so „argumentiertverharmlost Influenza. Nimmt man nämlich neuere Schätzungen der US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (US-CDC), der Weltgesundheitsorganisation sowie deren globalen Gesundheitspartnern von Ende 2017 zur Kenntnis, so sind jährlich bis zu 650.000 Todesfälle mit Atemwegserkrankungen aufgrund saisonaler Influenza verbunden.

Dies sei ein Anstieg gegenüber der vorherigen globalen Schätzung von 250.000 bis 500.000, die vor über zehn Jahren erfolgte und alle Todesfälle im Zusammenhang mit Influenza abdeckte, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Die neuen Zahlen von 290.000 bis 650.000 Todesfällen basierten auf neueren Daten aus einer größeren, vielfältigeren Gruppe von Ländern, einschließlich Ländern mit niedrigerem mittlerem Einkommen, und schließen Todesfälle aufgrund von nicht-respiratorischen Erkrankungen aus. Weitere Überwachungs- und Laborstudien zu anderen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die mit Influenza zusammenhängen können, würden in den nächsten Jahren voraussichtlich wesentlich höhere Schätzungen liefern.[22]

Für Deutschland wurde festgestellt: „Saisonale Influenzawellen verursachen in Deutschland jährlich zwischen 1 und 5 Millionen zusätzliche Arztkonsultationen, etwa 5.000 bis 20.000 zusätzliche Hospitalisierungen und bis 30.000 zusätzliche Todesfälle.“[23] Und das RKI legt dar: „Während der jährlichen Grippewellen werden schätzungsweise 5% – 20% der Bevölkerung infiziert. Die Stärke der Grippewellen schwankt von Jahr zu Jahr erheblich. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des RKI schätzt pro Jahr zwischen einer und sieben Millionen Influenza-bedingte Arztbesuche. Bei einer schweren Grippewelle wie in der Saison 2012/2013 wurden rund 30.000 Influenza-bedingte Krankenhauseinweisungen und 20.000 Todesfälle geschätzt, während in milden Saisons (wie z.B. 2013/2014) nur rund 3.000 Krankenhauseinweisungen geschätzt werden und eine Influenza-assoziierte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) nicht nachzuweisen ist.“ Die Inzidenz Influenza-assoziierter Krankenhauseinweisungen sei bei Kleinkindern und in der älteren Bevölkerung am höchsten, Todesfälle beschränken sich hauptsächlich auf die hohen Altersgruppen.[24]

Gemessen an der schweren Grippesaison 2018 und der damit korrespondierenden „Exzessmortalität“ hatten wir es in „Corona-Deutschland“ im Winter/Frühjahr 2020 keineswegs mit einer herausragenden „Übersterblichkeit“ zu tun. Das zeigt sehr eindeutig folgender Vergleich[25]:

– März 2018: 107.104 Sterbefälle

– März 2019: 86.824 Sterbefälle

– März 2020: 86.246 Sterbefälle

– April 2018: 79 539 Sterbefälle

– April 2019: 77.157 Sterbefälle

– April 2020: 82 246 Sterbefälle[26].

Was die Erfassung der Sterbefälle im Kontext von Influenzaerkrankungen betrifft, ist darüber hinaus Folgendes zu berücksichtigen: Die Influenza-Viren können „tödliche Komplikationen wie Lungen-, Herzmuskel- oder Gehirnentzündung verursachen. Auf den Totenschein – und damit in die Statistik – findet allerdings als Todesursache meist nicht die Grippe selbst Berücksichtigung, sondern die Folgeerkrankung. Aus diesem Grund beruht die Untersuchung des RKI auf der sogenannten Exzess-mortalität. Dies ist die Anzahl der registrierten Sterbefälle während einer Grippewelle unter Abzug der durchschnittlichen Anzahl der Todesfälle in dieser Jahreszeit.“[27] Bei der Zählweise der Corona-Toten ist es anscheinend – wie bereits erwähnt – umgekehrt.

Mit dem Framing der außergewöhnlichen Neuartigkeit wird von gravierenden pathologischen Folgewirkungen und Korrelationen berichtet, die bei einem ernsthaften Verlauf der Sars-CoV-2- Infektion auftreten können. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Störungen der Blutgerinnung, Blutgefäßschädigungen, Lungenembolien, Thrombosen, Schlaganfälle, Herzmuskelentzündung, Nierenversagen und neurologische Ausfälle. D.h. das Virus besitzt eine schädigende Wirkungspotenz für unterschiedliche Organe[28].

Hervorzuheben ist vor diesen Hintergrund aber, dass diese pathologische Wirkungspalette nicht neu ist, sondern darüber auch bereits im Kontext der Infektion mit Influenzaviren berichtet wurde, ohne dass dieser Sachverhalt gleichermaßen medial fokussiert worden wäre. So ist bekannt, dass sich Influenza-Viren in Lunge, Gehirn oder Herz ausbreiten und dort schwerwiegende Komplikationen verursachen können. Auch hier gilt, dass insbesondere ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Personen mit chronischen Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus oder anderen Stoffwechselkrankheiten sowie chronischen neurologischen Grundkrankheiten, wie z.B. Multiple Sklerose, gefährdet sind. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die Influenzaviren selbst direkt das Herz-Kreislauf-System schädigen und Herzmuskelentzündungen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche mit verminderter Pumpleistung (Herzinsuffizienz), eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge aufgrund der Herzschwäche (Lungenödem) oder einen Kreislaufschock verursachen können. „In einigen Fällen werden auch Übergriffe der Viren auf den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem (Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung) beobachtet. Da das Influenza-Virus aber prinzipiell jedes Organ schädigen kann, sind auch Symptome wie Leberschwellung, Leibschmerzen, Durchfälle oder Erbrechen möglich.“[29]

Epidemiologen und Pneumologen hatten 2006 in Großbritannien Krankenakten von mehr als 7.000 Patienten mit erstmals aufgetretener tiefer Venenthrombose (TVT) und von fast 4.000 Patienten mit erstmals aufgetretener Lungenembolie (LE) ausgewertet. Ergebnis: „Innerhalb von zwei Wochen nach einer akuten Harnwegsinfektion oder einer akuten systemischen Atemwegsinfektion wie Pneumonie, akuter Bronchitis oder bei Influenza ist das Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose und für eine Lungenembolie um mehr als das zweifache erhöht (…) 46 Prozent der Patienten mit einer TVT hatten zuvor mindestens eine Atemwegsinfektion und 31 Prozent der TVT-Patienten hatten zuvor mindestens einen Harnwegsinfekt. Von den Patienten mit Lungenembolie hatten knapp drei Prozent zuvor mindestens eine Harnwegsinfektion. (…) Als Hauptursache für das erhöhte Thromboembolierisiko nehmen die Wissenschaftler an, daß die Entzündungsreaktion des Körpers unter anderem zu einem vorübergehenden Gefäßendothelschaden führen könnte. Das Thromboembolierisiko sei deshalb wohl auch nicht spezifisch für Harn- und Atemwegsinfekte. Infektionen sollten als Risikofaktor für Thrombosen angesehen werden.“[30]

Eine neuere Studie aus Kanada stellte fest, dass das Risiko für einen Herzinfarkt während einer Grippeerkrankung 6-fach erhöht ist. „Neben der Influenza erhöhten weitere Viruserkrankungen die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt. Das Respiratorische Syncytial-Virus (kurz RSV) zeigte ein rund 3,5-fach erhöhtes Risiko, andere respiratorische Viruserkrankungen ein 2,7-fach erhöhtes Risiko. Interessanterweise erhöhte auch eine akute respiratorische Erkrankung ohne Virusnachweis das Risiko um mehr als das Dreifache. Die Subgruppenanalyse zeigte einen Trend für ein höheres Herzinfarktrisiko bei älteren Patienten und bei einer Diagnose mit Influenza Typ B, fand jedoch keinen Unterschied zwischen geimpften und ungeimpften Personen.“[31]

Die Studie zeigte folglich, dass Infektionskrankheiten generell eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Herzkreislauferkrankungen spielen. „Die Autoren erklären diesen Zusammenhang mit der Neigung der Blutgefäße zur Vasokonstriktion und dem erhöhten biomechanischen Stress während einer Infektion. Weiterhin begünstigt eine akute Entzündung die Thrombogenität durch Thrombozytenaktivierung und endotheliale Dysfunktion. Nicht zuletzt erhöhen Infektionen auch den metabolischen Stress und können so zu einer lokalen Hypoxämie führen.“[32]

Bekannt sind auch Hinweise auf gehäufte und schwere neurologische Symptome infolge von Influenza-Infektionen. Im Unterschied zu Covid-19 sind davon insbesondere auch Kinder betroffen und weisen Fieberkrämpfe sowie Enzephalopathien auf. „In Japan ist die Influenza sogar der am häufigsten nachgewiesene Erreger bei akuter Enzephalopathie. In den USA und Australien haben zwischen 6 und 19% der wegen Influenza hospitalisierten Kinder neurologische Manifestationen. Bei Erwachsenen sind diese zwar seltener, aber insbesondere akute hämorrhagische Leukenzephalopathien scheinen bedeutsam.“[33]

Berichtet wird zudem Folgendes: „Grippe ist mehr als ein gewöhnlicher Infekt. Grippeviren zerstören Atemwegszellen, bestimmte Immunzellen und vermutlich auch Gehirnzellen. Gerade ältere Menschen erholen sich oft nur schwer von einer Grippe und können danach noch für längere Zeit desorientiert sein oder vergesslicher als sonst. Zudem gibt es viele Hinweise, dass Grippe Depressionen verursacht und womöglich sogar in Zusammenhang mit der Alzheimer Erkrankung steht.“[34]

Impfstoff als „Erlöser“?

Im Unterschied zu den Grippeviren gibt es gegen das Sars-Cov-2-Virus noch keinen Impfstoff. Ob allerdings ein solcher Impfstoff, um dessen Entwicklung und profitable Vermarktung bereits ein multinationaler Wettkampf eingesetzt hat[35], die absolute Erlösung bringen wird, ist sehr fraglich. Denn die bisherigen Erfahrungen mit dem jährlich angepassten Grippeimpfstoff besagen, dass die Impfeffektivität aufgrund der fortwährenden Veränderung der Viren zum Teil sehr niedrig ist. So kam zum Beispiel das Center for Disease Control and Prevention (CDC) zu dem Schluss, dass die saisonale Influenzaimpfung im Winter 2014/15 nur 23 Prozent der Geimpften schützte[36]. Auch für die Grippesaison 2018/2019 wurde eine Impfeffektivität von nur 21% festgestellt. Bezogen auf Altersgruppen „lag die Effektivität bei den unter 15-Jährigen bei 71 Prozent, während sie bei den 15- bis 59-Jährigen 5 Prozent und den über 60-Jährigen 4 Prozent betrug. Für die einzelnen Influenza-A-Virusstämme berechnete das RKI die Effektivität getrennt. Gegen eine Influenza-A(H1N1)-Infektion schützte die Impfung mit einer Effektivität von 61 Prozent recht gut. Dagegen bestand gegen eine Infektion mit Influenza-A(H3N2) gar kein Schutz. Die Effektivität fiel mit -28 Prozent sogar negativ aus, was ein tendenziell höheres Erkrankungsrisiko für Geimpfte vermuten lässt. Die schlechte Wirksamkeit der saisonalen Impfung gegen H3N2-Stämme sei schon »in früheren Jahren und in verschiedenen Ländern« beobachtet worden, schreibt das RKI. Hierfür kämen verschiedene Gründe in Betracht. Zum einen verändern sich A(H3N2)-Viren sehr schnell. In der vergangenen Saison habe das dazu geführt, dass verschiedene Gruppen und Subgruppen der A(H3N2)-Stämme kursierten, die nicht alle vom Impfstoff abgedeckt wurden. Bei schlechter Passfähigkeit halte die Wirksamkeit zudem auch kürzer an als bei guter Übereinstimmung.“[37]

Noch ist unklar, ob das Corona-Virus vielleicht langsamer mutiert als die Influenzaviren und deshalb womöglich eine höhere Impfeffektivität erreicht werden kann[38]. Bislang wurden jedenfalls im Genom von Sars-CoV-2 Hunderte Mutationen entdeckt, wobei aber noch unklar ist, ob manche Subvarianten gefährlicher sind als andere. Es ist also nicht auszuschließen, dass Mutationen – ähnlich wie bei den Influenza-Viren – das Sars-Cov-2-Virus so sehr verändern könnten, dass zukünftige Impfstoffe schlechter wirken[39].

Deutschland als leuchtendes Beispiel?

Um von der Frage nach der Verhältnismäßigkeit der getroffenen Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Relation zu a) anderen (ähnlich gefährlichen) Virusepidemien (Grippewellen) sowie b) den sich abzeichnenden mehrdimensionalen gesellschaftlichen Kollateralschäden abzulenken bzw. diese abzuwehren, wurde und wird vom politisch-medialen Herrschaftskartell insbesondere auf höhere Todeszahlen im Zusammenhang mit Covid-19 Infektionen in anderen ausgewählten Ländern verwiesen. Hingegen bleiben Länder mit einer deutlich besseren Bilanz (niedrigere Todesrate in Relation zur Bevölkerungsgröße) außerhalb der öffentlichen Betrachtung. Dabei handelt es sich um Länder wie z.B. Japan, Russland, China, Indien, Bangladesh, Pakistan, Indonesien, Ägypten, Nigeria u.a., die ihrerseits nur zum Teil wegen besserer landesspezifischer Maßnahmen (eventuell Japan und China), vor allem aber auch wegen einer jüngeren Altersstruktur und einer geringeren Teilhabe an globaler Mobilität günstigere Daten aufweisen[40].

Die westlichen Länder mit einer schlechteren Bilanz als Deutschland wie Belgien, Italien, Spanien, Frankreich und England weisen – trotz zum Teil noch schärferer Lockdown-Maßnahmen – defektere Gesundheitssysteme sowie eine noch schlechtere Pandemievorbereitung auf. In Frankreich zum Beispiel konnten bis Mitte April keine größeren Tests durchgeführt werden. „So waren nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis zum 15. April 2020 in Frankreich nur 5,1 von 1.000 Bewohnern getestet worden, fast dreimal weniger als im Mittel der OECD-Mitgliedstaaten, weniger als zum Beispiel in der Türkei (5,3) und deutlich weniger als in den USA (9,3) und Deutschland (17).“[41]

In Italien – und hier insbesondere in der Lombardei – bilden u.a. folgende negative Faktoren eine spezifische problemverschärfende Einheit: Ein besonders hoher Anteil von älteren Personen mit mehreren Vorerkrankungen, die häufig in Mehrgenerationenhaushalten leben; ein besonders hoher Grad an Luftverschmutzung als Grund für die Disposition zu schweren, überdurchschnittlich vielen tödlichen Verläufen von Corona-Infektionen[42]; eine besonders hohe Belastung der italienischen Krankenhäuser mit resistenten Bakterien („Krankenhauskeimen“)[43]; die katastrophale Einweisung leichter Covid-19-Fälle in Altenheime[44]; durch Panikmache verursachte Überlastung/Überbelegung der Krankenhäuser. Grundsätzlich wird über das italienische Gesundheitswesen Folgendes berichtet: „Das Gesundheitssystem ganz Italiens ist ‚Krankenhaus-zentriert‘, ganz besonders in der Lombardei. Jede Art von Diagnostik, alle Spezialisten, arbeiten nur in Großkrankenhäusern. In riesigen Wartesälen wartet man stundenlang auf den Termin, muss zuerst die Zuzahlung leisten, pro Arztbesuch auch schon einmal 150 Euro, um dann wieder in langen Korridoren, immer dicht an dicht gedrängt, vor dem Arztzimmer zu warten. Das Krankenhaus als ideale Virenschleuder. Tatsächlich kam es zu den ersten Massenansteckungen in drei Krankenhäusern der Lombardei: in Nembro, Alzano Lombardo und Codogno.“ Zudem ist eine massive Korruption festzustellen: „Kein Korruptionsskandal in der öffentlichen Verwaltung Italiens ohne Krankenhaus-Beteiligung.“[45]

Neben der in Deutschland mittlerweile fest etablierten (bipolarisierenden) Herrschaftssicherungsstrategie, Kritik am Handeln der politischen Klasse kontextspezifisch mehr oder minder pauschal zu diffamieren bzw. in gleichmacherischer Weise negativ zu etikettieren[46], wurden medial immer wieder die aus dem spezifischen Zusammenhang gerissenen manipulativen „Bilder aus Italien“ herangezogen, um eine regierungskonforme (angstbesetzte) Stimmung zu erzeugen. Dabei wurde auch vor groben Fälschungen nicht zurückgeschreckt. So wurde etwa von Eiferern des einschränkenden Corona-Notstandsregimes in mehreren Beiträgen auf Facebook ein Foto mit vielen Särgen geteilt und behauptet, dieses Bild belege die derzeitige Situation in Italien, wo viele Menschen durch das neuartige Coronavirus gestorben seien. Dabei handelte es sich aber schlicht um eine dreiste Lüge. Das Foto entstand nämlich bereits 2013 und zeigt die Särge der Flüchtlinge und Migranten, die bei einem Schiffsunglück vor Lampedusa ums Leben kamen[47]. Auch die immer wieder präsentierten berüchtigten Fotos von nächtlichen Leichentransporten in Bergamo Mitte März dienten bei näherer Betrachtung einer unangemessenen Hyperdramatisierung[48]. Zwar gab es in Norditalien aufgrund der zuvor skizzierten Sachverhalte tatsächlich eine erhebliche Übersterblichkeit. In anderen Landesteilen Italiens wie in Rom lag die Sterblichkeit dagegen im Vergleich zum Vorjahr bei minus 9,4 Prozent oder blieb wie in Neapel unverändert. Von den rigiden Ausgangsbeschränkungen waren dann aber alle Regionen gleichermaßen betroffen[49].

Mit Hilfe fortwährender medialer Selbstbelobigung waren die Regierungspolitiker bemüht, das Fehlen ausreichender Schutzkleidung sowie die Außerachtlassung vorliegender Pandemiepläne zu kaschieren und die Politik eines undifferenzierten Lockdowns mit zahlreichen massiven und zum Teil unangemessenen Grundrechtseinschränkungen als alternativlos zu legitimieren. Manche Akteure sonnten sich regelrecht in der Rolle von „harten Notstandspolitkern“. („Södern statt Lockern“) Ebenso wie in anderen Ländern mit pauschalen/undifferenzierten Lockdown-Maßnahmen konnte aber weder ein Eindringen der Infektion in die Hochrisikogruppen (Alten- und Pflegeheime) verhindert noch ein Ausbruch in den absehbar „sensiblen“ Bereichen wie Asylbewerberheime, Unterkünfte von ausländischen Billiglohnarbeitern und islamisch normierte Migrantenmilieus vermieden  werden.

Vorliegende statistische Angaben besagen Folgendes: In Deutschland sind in den unter § 36 Infektionsschutzgesetz fallenden Einrichtungen ( z.B. Altenpflegeeinrichtungen, Obdachlosenunterkünfte, Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Asylsuchenden, sonstige Massenunterkünfte, Justizvollzugsanstalten) insgesamt 3.547 Todesfälle zu verzeichnen. Das sind knapp 40% aller im Zusammenhang mit Corona gezählten Verstorbenen[50]. Um eine lokale Stichprobe anzuführen: In der Region Osnabrück (Westniedersachsen), insgesamt betrachtet kein Hotspot, waren Stand Mitte Mai 2020 59 Prozent der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion Verstorbenen Bewohner eines Senioren- oder Pflegeheims oder eines Wohnheimes für Menschen mit Behinderungen. (43 von 73 Todesfällen)[51].

In Schweden mit seiner hierzulande massenmedial viel gescholtenen „liberalen“ Corona-Politik ohne rigide Lockdown-Maßnahmen (Eigenverantwortung vor staatlichen Vorschriften) wurde der mangelhafte Schutz der Altenheimbewohner vom Chefepidemiologen Anders Tegnell selbstkritisch eingeräumt. Angesichts von fast 50 Prozent aller „Corona-Toten“, die in Heimen lebten, sei es „nicht gelungen, die Heimbewohner gut genug zu schützen. Die vielen Infektionen und Toten sprächen jedoch grundsätzlich nicht gegen die schwedische Strategie“[52]. Zieht man in Betracht, dass dem RKI für knapp 30 Prozent aller Covid-19-Toten keine Angaben zu einer möglichen Heimunterbringung vorliegen, so könnte der deutsche Anteil – wie auch das Beispiel Osnabrück zeigt – trotz aller Unterschiede in der Pandemiebewältigung ähnlich hoch sein wie in Schweden. Auch in der Schweiz mit ihrer der deutschen Lockdown-Strategie ähnlichen Pandemiebekämpfung stammen ca. 53 Prozent der Covid-19-Todesfälle aus Alters- und Pflegeheimen.

Nach Angaben einer Studie der London School of Economics and Political Science „machten in Frankreich die Altenheimbewohner 51 Prozent der verzeichneten Covid-19-Todesfälle aus, für Schweden waren es 49 Prozent, für England 38 Prozent und für die USA 41 Prozent. Nach ersten Schätzungen soll sich dieser Anteil in Italien und Spanien sogar um 53 beziehungsweise 57 Prozent bewegen.“[53]

Der Internationale Verband der Pflegekräfte (ICN) meldete, dass mindestens 600 Pflegekräfte durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben seien. Mehr als 230.000 hätte sich infiziert. Vermutlich seien es aber mehr, denn aus vielen Ländern lägen keine Informationen vor[54]. Nach Angaben von Anfang Mai 2020 gab es unter 10.000 Ärzten und Pflegern in Deutschland 16 Tote[55].

Aufschlussreich ist darüber hinaus auch, in welchen Einrichtungen und sozialen Kontexten es in letzter Zeit trotz bestehender Abstands- und Hygieneregeln dennoch zu relevanten Infektionsausbrüchen gekommen ist:

– in Unterkünften für Asylbewerber bzw. sog. Flüchtlingsheimen[56];

– in Sammelunterkünften für ausländische (mehrheitlich osteuropäische) Billiglohnarbeiter in der Fleischindustrie[57]. Zuletzt rückte hier der ostwestfälische Fleischbetrieb Tönnies mit über Tausend Corona-Infizierten ins Zentrum der Berichterstattung[58];

– im Rahmen von religiösen Zusammenkünften evangelikaler Gemeinden[59] und

– im Rahmen von religiösen Feiern zugewanderter muslimischer Großfamilien zum Abschluss des islamischen Fastenmonats (Zuckerfest).

Zu diesem letztgenannten Fall in Göttingen hieß es: „Mitglieder von Großfamilien (vor allem laut spärlichen und wohl bewusst lange unterdrückten Informationen: muslimische Roma aus dem Kosovo; H.K.) sollen sich bei privaten Feiern anlässlich des muslimischen Zuckerfestes am 23. Mai nicht an die Hygiene- und Abstandsregeln gehalten haben. Mittlerweile gibt es nach den Familienfeiern 105 Infizierte. (Darunter 39 Schülerinnen und Schüler; H.K.) In dem betroffenen Hochhauskomplex sollen rund 700 Personen auf das Coronavirus getestet werden, teilte die Stadt mit. Die Stadt kündigte zudem an, Verstöße gegen die Corona-Bestimmungen zu ahnden und gegebenenfalls strafrechtlich zu verfolgen.“[60] Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung soll auch eine illegal geöffnete Shishabar gespielt haben, in der Besucher eine Pfeife kreisen ließen und dabei nacheinander dasselbe Mundstück benutzten[61]. Der Epidemiologe Dr. Timo Ulrichs kritisierte gegenüber RTL, „dass einige der Infizierten keinen Corona-Test machen wollten und damit eine Gefahr für ihre Mitmenschen darstellen. Außerdem soll sich in einem Fall auch nicht an die Quarantäne-Regeln gehalten worden sein. ‚Man kann solche Menschen auch zwingen und sie möglicherweise sogar in Gewahrsam nehmen, so dass sie nicht mehr draußen rumlaufen können‘, so Ulrichs.“[62]

Das klingt entschlossen. In Bezug auf Frankreich war hingegen zu lesen, dass aus Angst vor Aufständen bzw. gewaltsamen Protesten die Corona-Gesetze in den Migrantenvierteln nicht gelten bzw. durchgesetzt werden sollten. So teilte Laurent Nunez, Staatssekretär im Innenministerium, in einer Videokonferenz der Polizeigewerkschaft mit, „dass die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und die Schließung der Geschäft in Frankreichs Migranten-Vororten zu ‚gewaltsamen sozialen Verwerfungen‘ (Aufständen) führen könne, wenn sie zu rigoros durchgesetzt werden.“[63]

Zusammenfassend ist demnach Folgendes festzustellen: Das Sars-CoV-2-Virus ist durchaus nicht harmlos. Für bislang noch nicht hinreichend definierte Risikogruppen kann es eine schwere Erkrankung bewirken (Covid-19), die bei individuell gegebenen Vorerkrankungen tödlich enden kann. Im Vergleich zur ähnlichen Pathologie der Influenza-Viren (mit zum Teil schweren „Grippewellen“) ist es allerdings unverhältnismäßig, im Fall von Corona einen totalen/undifferenzierten Lockdown zu verordnen sowie in diesem Fall die Gesellschaft mit einer hyperalarmistischen und realitätsverzerrenden Dauerberichterstattung zu überschütten.

Trotz des Lockdowns sowie des omnipräsenten (einseitig virologisch ausgerichteten) Alarmismus konnte das Eindringen des neuen Virus in die Sozialräume der Hauptrisikogruppen dennoch nicht verhindert werden. Gleichzeitig wurde die überwiegende Masse der Nichtrisikogruppen in ihren elementaren Lebenstätigkeiten (Arbeit, Lernen, Pflege sozialer Beziehungen, regenerative Freizeitaktivitäten etc.) systematisch eingeschränkt. Zudem wurden für alle Gesellschaftsmitglieder die demokratischen Grundrechte weitgehend außer Kraft gesetzt und völlig neue soziale Problemlagen geschaffen. (Zum Beispiel „Homeoffice“ plus „Homeschooling“ bei geschlossenen Kitas und Kinderspielplätzen; vollständige soziale Kontaktisolierung von Altenheimbewohnern und schwerkranken Krankenhauspatienten.)

Unterbelichtet blieb in der massenmedial gesteuerten „Corona-Debatte“ der eigentlich einfache Sachverhalt, dass menschliches Leben ein komplex bzw. vielseitig risikoanfälliger Prozess ist, der aber durch individuelles Verhalten aktiv risikominimierend beeinflusst werden kann. Konkret: Wer präventiv eine ungesunde Lebensweise vermeidet (z.B. Rauchen, falsche Ernährung, Schlafmangel, Bewegungsmangel, „Sport-ist-Mord-Ideologie“, Drogenkonsum etc.), reduziert die Gefahr von Vorerkrankungen als wesentliche Dispositionen für schwere Covid-19-Erkrankungen. (Das gilt für alle Blutgruppen.) Eine solche auf Prävention und Stärkung des Immunsystems ausgerichtete Orientierung ist allemal besser als das einseitig-passive Hoffen auf den Wunderimpfstoff oder die Wundermedizin.

II. Die gesellschaftlichen Folgen der Lockdown-Maßnahmen

1. Ökonomische Auswirkungen

Drastischer Wirtschafts- und Handelseinbruch

Die mit der Corona-Pandemie einsetzende Globalisierung der Lockdown-Strategie führte postwendend zu einem ebenso extremen wie umfassenden Einbruch der ökomischen Tätigkeitsprozesse. Die Weltbank sah sich daraufhin gezwungen, ihre Jahresprognose zu revidieren und geht nun davon aus, dass die Weltwirtschaft 2020 um 5,2 Prozent schrumpft. Das würde die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg bedeuten. Während Länder mit hohen Fall- und Sterbezahlen und solche, die stark vom Tourismus, dem Welthandel und Rohstoffexporten abhängig sind, am stärksten von der Pandemie betroffen sein dürften, handelt es sich laut Weltbank um eine im wahren Wortsinn globale Krise, die mehr Länder betrifft als jeder andere wirtschaftliche Abschwung seit 1870. Am stärksten werden nach der Prognose der Euroraum sowie Brasilien von der Rezession betroffen sein.

Der Internationale Währungsfonds (IWF), der die aktuelle Krise als die „vermutlich schlimmste Rezession seit der Großen Depression in den 1930er Jahren“ beurteilt, sieht die Weltwirtschaft 2020 um 3 Prozent schrumpfen. „Damit wurde die Januar-Schätzung um satte 6,3 Punkte reduziert.“[64]

Die Exportnation Deutschland hatte laut dem Statistischen Bundesamt im April 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat ein Absinken der Warenausfuhren um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vormonat lag der Rückgang bei minus 24 Prozent. Das war der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Bei den Importen betrug der Rückgang minus 16,5 Prozent zum Vormonat und 21,6 Prozent zum Vorjahresmonat. „Gegenüber April 2019 sanken die Exporte in die EU-Staaten um 34,8% und die Importe aus diesen Staaten um 30,1%. In die Staaten der Eurozone wurden im April 2020 Waren im Wert von 26,4 Milliarden Euro (-36,7%) exportiert und Waren im Wert von 24,8 Milliarden Euro (-28,9%) aus diesen Staaten importiert. (…) Während Exporte in die Volksrepublik China im April 2020 vergleichsweise moderat um 12,6% auf 7,2 Milliarden Euro zurück gingen, nahmen die Exporte in die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Staaten Frankreich (-48,3%), Italien (-40,1%) und Vereinigte Staaten (-35,8%) gegenüber April 2019 stark ab.“[65]

Während des Lockdowns war die Wirtschaftsleistung in Deutschland insgesamt um 16 Prozent eingebrochen. „Den größten Einbruch der Geschäfte im April meldeten Reisebüros und Veranstalter (minus 84%), die Luftfahrtbranche (minus 76%), das Gastgewerbe (minus 68%), das Gesundheitswesen (minus 45%), Kunst, Unterhaltung und Erholung (minus 43%) sowie der Fahrzeugbau (minus 41%). Einziger Gewinner der Coronakrise war die Pharmaindustrie mit einem Anstieg der Auslastung um 7%.“[66]

Die EU-Kommission sagt für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent voraus und damit den stärksten Einbruch in der Nachkriegszeit.

Das ifo-Institut sieht die deutsche Wirtschaft 2020 um 6,6 Prozent schrumpfen und dann im kommenden Jahr von diesem niedrigen Niveau ausgehend um 10,2 Prozent wachsen[67].

Erheblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit

Der ökonomische Rückgang schlägt unmittelbar auf den Arbeitsmarkt durch. Laut der Bundesagentur für Arbeit waren zunächst 577.000 Menschen wegen der Folgen der Corona-Pandemie in die Arbeitslosigkeit geraten. Allein im Mai war die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum April sowie im Gegensatz zum herkömmlichen Trend noch einmal um 169.000 Menschen auf 2,813 Millionen gestiegen. Im Juni waren dann 2,853 Millionen Menschen ohne Job, 40.000 mehr als noch im Mai und 637.000 mehr als vor einem Jahr

In einem Beitrag des IAB-Forums wurde für den Jahresdurchschnitt 2020 eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 520.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr angenommen[68].

Darüber hinaus befanden sich im Mai 2020 7,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Das ist ein absoluter Rekordwert, der die Zahl von 1,5 Millionen zum Zeitpunkt der Finanzkrise 2009 weit übertrifft.

„1.058.000 Personen erhielten im Mai 2020 Arbeitslosengeld, 364.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Mai bei 4.027.000. Gegenüber Mai 2019 war dies ein Anstieg von 75.000 Personen. 7,4 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.“[69]

Aufgrund von Sprachdefiziten, im Durchschnitt niedrigeren Qualifikationen und nicht zuletzt auch kulturell-normativ bedingter Divergenzen sind Zuwanderer von der coronabedingten Arbeitsmarktkrise besonders betroffen. „So ist die Zahl der arbeitslosen Ausländer bereits im ersten Monat des Lockdowns zwischen dem 12. März 2020 und dem 14. April 2020 um 98.000 oder 14,4 Prozent gestiegen.“[70] Schon vor dem Lockdown lag die Arbeitslosenquote für Staatsangehörige aus den Asylherkunftsländern bei 34,2 Prozent – im Vergleich zu Deutschen mit 4,9 Prozent und allen Ausländern mit 12,9 Prozent. „Ähnlich verhält es sich bei der SGB II-Hilfequote. Im Februar beläuft sich diese bei Deutschen auf 6,0 Prozent und bei allen Ausländern auf 19,3 Prozent. Das Niveau für Staatsangehörige aus den neuen osteuropäischen EU-Staaten und den GIPS-Staaten[71] liegt bei 10,0 Prozent bzw. 10,3 Prozent. Deutlich höher fällt die Quote bei den Staatsangehörigen aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern mit 58,3 Prozent aus.“[72]

Diese coronabedingte Arbeitsmarktkrise hat der Bundesagentur für Arbeit infolge steigender Ausgaben bei sinkenden Einnahmen ein großes Loch in die Kasse gerissen und ihr plötzlich ein Defizit von ca. 30 Mrd. Euro beschert. War die Bundesagentur noch vor kurzer Zeit wegen ihrer Rücklagen (26,5 Milliarden Euro Ende 2019) kritisiert worden, sie würde Geld horten, muss nun der Bund zunächst 5 Milliarden Euro zuschießen. Vor diesem Hintergrund könnte auch eine Wiedererhöhung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung anstehen.

Insolvenzen, Schulden, Betrug bei Soforthilfen, Steuerausfälle

Neben den gigantischen schuldenfinanzierten Krisenpaketen zur Abmilderung der sozialökonomischen Lockdown-Auswirkungen konnte mit Hilfe der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis vorerst Ende September zunächst noch eine unmittelbare Pleitenwelle verhindert werden. Allerdings befürchten Experten einen Anstieg der Firmeninsolvenzen ab der zweiten Jahreshälfte um 20 Prozent[73]. Der deutsche Einzelhandel, der Ende April wegen der Geschäftsschließungen über einen Umsatzrückgang von ca. 30 Milliarden Euro klagte, rechnet mit bis zu 50.000 Insolvenzen. „Rechnet man die Gastronomie- und Tourismusbetriebe wie auch die Eventagenturen und zahlreiche andere von der Krise geplagten Unternehmen hinzu, wird die Zahl insgesamt in den nächsten Wochen und Monaten über 100.000 liegen.“[74]

Als Abwehrwaffe („Bazooka“) gegen die gröbsten sozialökonomischen Folgen des verordneten Lockdowns wurde von der Bundesregierung ein gigantisches schuldenfinanziertes Hilfs- und Konjunkturprogramm in Höhe von insgesamt mehr als einer Billion Euro aufgelegt, das aber hauptsächlich nur beim reicheren Teil der Bevölkerung ankommt. Dazu zählen etwa 50 Milliarden für kleine Unternehmen, Selbständige und Freiberufler; 30 Milliarden für Kurzarbeit; 500 Milliarden für große Unternehmen; 100 Milliarden für Kredite; ein Extrapaket für die Lufthansa in Höhe von 9 Milliarden, ein Konjunkturpaket in Höhe von 130 Milliarden; 4,3 Milliarden Konsumstütze als Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro pro Kind. Für das laufende Jahr hat der Bund zur Finanzierung der Corona-Hilfsmaßnahmen Rekordschulden von ca. 218,5 Milliarden Euro aufgenommen. Vor diesem Hintergrund hat der Wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestags bereits die Verfassungsmäßigkeit einer Vermögensabgabe zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, sprich die Abwälzung der staatlichen Schuldenaufnahme auf noch nicht näher definierte Teile der Bevölkerung, geprüft[75].

Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang aber auch zahlreiche Betrugsfälle bei der Abkassierung von Corona-Soforthilfen. Allein in Berlin stieg die Zahl der Fälle, in denen die Staatsanwaltschaft wegen Subventionsbetrugs ermittelte, von 125 Anfang Mai bis 500 Ende Mai. „Ein Sprecher der landeseigenen Förderbank IBB sprach auf Anfrage sogar von aktuell 880 Ermittlungsfällen, in denen einem Betrugsverdacht nachgegangen wird.“[76] Bundesweit wurden Anfang Juni 4.100 Fälle mit einem Hinweis auf mögliches betrügerisches Erlangen von Soforthilfen registriert[77]. Die Tagesschau meldete bereits am 7. Mai 2020: „Allein in Nordrhein-Westfalen ermitteln die Strafverfolger derzeit in mindestens 351 Verfahren. Das ergab eine Umfrage, auf die 17 der 19 Ermittlungsbehörden geantwortet haben. Geld floss demnach möglicherweise zu Unrecht auch an Hartz-IV-Empfänger, Festangestellte und Beamte. Mehrfach wurden auch Firmen für Hilfsanträge genutzt, die nicht mehr aktiv sind oder die es gar nicht gibt. Der mögliche Schaden aus diesen Taten liegt bei geschätzten 3,5 Millionen Euro. Täglich kommen neue Fälle hinzu.“[78] Aktuell kann die Zahl der registrierten Betrugsfälle weder auf Landes- noch auf Bundesebene verlässlich beziffert werden, da vielerorts noch Ermittlungen laufen. Laut Behörden gab es Anfang Juli bundesweit mindestens 5.100 Betrugsverdachtsfälle, wobei noch keine Angaben aus Nordrhein-Westfalen einbezogen werden konnten. Generell dürfte es eine hohe Dunkelziffer unerkannter Betrugsfälle geben[79].

In diese „Corona-Betrugsfälle“ sind nicht zuletzt auch Moscheen und Personen aus der radikalislamischen bzw. salafistischen Szene verwickelt, die in Berlin mit ca. 1.120 „Strenggläubigen“ eine Hochburg unterhält. Zuletzt wurde Hassprediger Ahmad Armih alias Ahmad Abul Baraa (46) als Corona-Betrüger entlarvt. Seinen Predigten lauschte auch Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri. In zehn der 100 Berliner Moscheen sind Salafisten aktiv. Wichtigste Zentren sind die Al-Nur-Moschee (Neukölln), die As-Sahaba-Moschee (Wedding) und die Tempelhofer Ibrahim al-Khalil-Moschee.“[80] Zudem wird gegen arabische Clans wegen der betrügerischen Erschleichung von Corona-Hilfsgeldern ermittelt[81].

Im Gegensatz zur gigantischen schuldenfinanzierten Bewältigung der wirtschaftlichen Lockdown-Auswirkungen stehen die durch die Pandemiebekämpfungsmaßnahmen bedingten Steuerausfälle sowie die sinkenden Einnahmen der Sozialversicherungen. Gesprochen wird bereits von historischen Steuereinbrüchen. Laut Handelsblatt wird der Staat 2020 rund 100 Milliarden Euro weniger Steuern einnehmen als noch bei der Steuerschätzung im vergangenen Herbst prognostiziert. „Nicht nur dem Fiskus brechen die Einnahmen weg. Auch die Sozialkassen drohen ins Minus zu rutschen. Schon in den kommenden Monaten wird die Politik darüber entscheiden müssen, ob die Sozialbeiträge steigen, und wo im Haushalt der Rotstift angesetzt werden muss.“[82] Hamburg zum Beispiel wird 2020 wegen der Corona-Krise rund 1,7 Milliarden Euro weniger Steuern einnehmen als geplant. Für den Zeitraum bis 2024 beträgt das Minus nach Mitteilung des Finanzsenators 4,7 Milliarden Euro[83].

2. Auswirkungen auf das Bildungssystem

Schon vor dem Beginn der Corona-Krise zeigten sich gravierende Mängel im deutschen Bildungssystem[84]. Ein Vergleichstest für Kompetenzen in den Schulfächern Deutsch und Mathematik bei Schülerinnen und Schülern der 4. Jahrgangsstufe, der Mitte Oktober 2017 vorgelegt wurde (IQB-Bildungstrend 2016), zeigte zum Beispiel, dass sich die Fähigkeiten im Schreiben, Zuhören und Rechnen gegenüber 2011 im Bundesdurchschnitt deutlich verschlechtert hatten und im Lesen stagnierten; bei weitgehend gleichbleibenden Kompetenzunterschieden zwischen Kindern mit und ohne Zuwanderungshintergrund. Im selben Zeitraum hatte sich auch die Zahl der Viertklässler mit Migrationshintergrund um neun Prozent erhöht und lag zum Zeitpunkt der Erhebung 2016 bei etwa 34 Prozent[85]. Daraus ergibt sich: Der Anteil der Schulen mit besonders wenigen Kindern mit Zuwanderungshintergrund ist gesunken und der Anteil an Schulen mit einer höheren Zahl von Kindern mit Zuwanderungshintergrund ist gestiegen“ (IQB-Bildungstrend 2016 Zusammenfassung, S. 23). Dabei zeigen die Analysen auf Bundesebene, „dass die größten Disparitäten für Kinder der ersten Generation sowie für Kinder, deren Eltern aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien oder einem arabischen Land zugewandert sind“, bestehen (ebenda, 271). Auch nach statistischer Kontrolle des sozioökonomischen Status der Familie, dem Bildungshintergrund der Eltern und dem Ausmaß des Gebrauchs der deutschen Sprache in der Familie bleiben für Kinder aus der Türkei, aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie aus einem arabischen Land substanzielle Kompetenzdefizite signifikant.

Die Anfang Dezember 2019 veröffentlichten Ergebnisse der letzten PISA-Studie zeigten dann, dass sich die Lesekompetenz sowie die Leistungen der deutschen Schülerinnen und Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften im Vergleich zu 2015 nochmals verschlechtert hatten. Gleichzeitig vertieften sich die Leistungsunterschiede in Abhängigkeit zum sozioökonomischen Hintergrund. „Die privilegiertesten 25 Prozent der Schüler haben bei der Lesekompetenz gegenüber den sozioökonomisch am stärksten benachteiligten 25 Prozent einen Leistungsvorsprung von 113 Punkten. Das sind 24 Punkte mehr als im OECD-Durchschnitt (89 Punkte).“[86]

Der kürzlich veröffentlichte Nationale Bildungsbericht 2020 stellte fest, dass zum einen die Zahl der Schulabgänger ohne mindestens einen Hauptschulabschluss von 5,7 auf 6,8 Prozent seit 2013 stetig gestiegen ist, während andererseits die Quote der Schulabsolventen mit formaler Hochschulreife (Abitur und Fachhochschulreife) von 53 Prozent auf 50 Prozent zurückging[87].

Durch die Schulschließungen im Rahmen des Lockdowns kam es nun zu einem Lernverlust von fast einem Schulhalbjahr, der durch „Homeschooling“ und „digitalen Unterricht“ auch nicht annähernd kompensiert werden konnte. Infolgedessen dürften sich das durchschnittliche Leistungsniveau sowie die sozial bedingten Leistungsunterschiede nochmals negativ verändert haben.

Nach Ansicht von Bildungsexperten führt der Unterrichtsausfall zu späteren individuellen Einkommens- und gesamtwirtschaftlichen Wachstumsverlusten. „Die Forschung über die Auswirkungen von Kompetenzen und Schuljahren auf dem Arbeitsmarkt zeigt“, so der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik Prof. Dr. Wößmann, „dass jedes Schuljahr im Durchschnitt mit einem um rund 10 Prozent höheren Erwerbseinkommen einhergeht. Geht also ein Drittel des Lernens eines Schuljahres verloren, so geht dies über das gesamte Berufsleben gerechnet im Durchschnitt mit rund 3-4 Prozent geringerem Erwerbseinkommen einher. Würde im Verlauf des nächsten Schuljahres ein weiteres Drittel Schuljahr an Lernen verlorengehen, so würden sich diese Einkommensverluste auf rund 6-7 Prozent erhöhen.“[88] Hochgerechnet auf alle derzeitigen Schuljahrgänge würde sich bei dem Ausfall eines Drittel Schuljahres für Deutschland über den Lebenshorizont eines heute geborenen Kindes gerechnet insgesamt ein gesamtwirtschaftlicher Verlust von 2,56 Billionen Euro oder 1,3% des zukünftigen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ergeben.

Auch auf die berufliche Ausbildung hat sich der Lockdown gravierend ausgewirkt. So zeigten erste Umfragen, dass im Handwerk jedes vierte Unternehmen im Sommer weniger Auszubildende einstellen will. Zudem werden Auszubildende verstärkt entlassen und Vorstellungsgespräche abgesagt. Damit verschärft sich das Problem des Fachkräftemangels, das zudem durch die steigende Zahl von Schulabbrechern und Schulabgängern mit diversen Kompetenzmängeln negativ beeinflusst wird. Wie verfahren die Lage mittlerweile ist, unterstreicht diese zitierte Aussage aus dem Nationalen Bildungsbericht 2020, die bereits die zukünftige Absenkung des durchschnittlichen Kompetenz und Qualifikationsniveaus antizipiert: „Soll der Fachkräftebedarf langfristig gedeckt werden, müssen zudem mehr Betriebe darüber nachdenken, auch Jugendlichen ohne oder mit niedrigem Bildungsabschluss die Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben“.[89]

Studien und Umfragen haben – wenig überraschend – ergeben, dass sich die durch den Lockdown bedingte Aufnötigung des Homeschoolings, noch dazu in vielfacher Verbindung mit dem Homeoffice, als zum Teil extrem belastend für die Familien dargestellt hat. Eine breit angelegte Umfrage der Universität Koblenz-Landau unter Eltern ergab nach einer ersten Auswertung von 2.216 Datensätzen, dass ein Viertel der Eltern durch das „Homeschooling“ eine Belastung der Beziehung zu ihren Kindern sieht. „Die Hälfte der Befragten wünscht sich allgemein mehr Rückmeldungen seitens der Lehrer; weitere 20 Prozent zumindest in einzelnen Fächern. (…) Mehr als die Hälfte der Eltern bemängelt laut der Befragung, dass es keinen ‚erkennbaren Rhythmus‘ bei den Lernaufgaben der Schule gebe. So kämen Aufgaben sehr unregelmäßig oder überhaupt nicht.“ Zudem zeigte sich, dass vom Homeschooling fast ausschließlich Mütter betroffen sind. „Von 2.216 Fragebögen seien 1.810 ausschließlich von Müttern beantwortet worden. Das sind 82 Prozent der Befragten.“[90]

Nach einer Studie der DAK Gesundheit ist fast jedes zweite Elternteil oft oder sehr oft gestresst. In jeder vierten Familie gäbe es Streit. „Etwa die Hälfte der Eltern fühlt sich während der Schulschließung fast täglich erschöpft. Jeweils etwa drei von zehn Befragten berichten von psychosomatischen Beschwerden wie Schlafproblemen oder Schmerzen. Mütter berichten häufiger von fast täglichen Bauch-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Auch von Traurigkeit sind sie in der Zeit des Lockdowns stärker betroffen als Väter.“ Auch auf Seiten der Kinder und Jugendlichen zeigten sich deutliche Befindlichkeitsstörungen: „Vier von zehn Elternteilen nehmen bei ihren Zehn- bis Zwölfjährigen ein verringertes Wohlbefinden wahr. 37 Prozent der jüngeren Kinder berichten selbst von häufigen Stresserfahrungen und 27 Prozent von Traurigkeit. Die Jüngsten in der Befragung erleben am meisten Streit. So geben es auch die Eltern an: Je jünger die Kinder, desto häufiger kommt es im Lockdown zu Konflikten in der Familie. Zudem fehlt den Jüngsten besonders der Kontakt und Austausch mit Gleichaltrigen, Freundinnen und Freunden.“ Andererseits kamen viele Heranwachsende mit der Situation aber auch relativ gut zurecht. „Bei den 16- bis 17-Jährigen ist dieser Anteil am größten: 37 Prozent der ältesten Kinder geben in der Befragung an, dass sie sich während der Schulschließungen besser fühlen als zu normalen Schulzeiten. Aber auch unter den Ältesten berichten 28 Prozent von einem schlechteren Wohlbefinden. Ein Viertel der 16- bis 17-Jährigen fühlt sich während der Schulschließungen erschöpft und müde. Über alle Altersgruppen hinweg meldet jedes dritte Kind psychosomatische Beschwerden: 22 Prozent Schlafprobleme mindestens mehrere Male pro Woche und 11 Prozent Bauch-, Rücken- oder Kopfschmerzen.“[91]

3. Auswirkungen auf die psychische Befindlichkeit

Aus den staatlich verordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Sars-CoV-2-Infektion resultieren insbesondere die folgenden subjektiven Belastungsstörungen, die individuell-konkret zum Teil gleichzeitig auftreten können:

  1. Medial geschürte und immer wieder neu entfachte Angst um die individuelle Gesundheit aufgrund der unverhältnismäßigen und omnipräsenten Corona-Berichterstattung mit ihrer zum Teil übertriebenen und einseitigen Gefahrenpropaganda inklusive gezielter realitätsverzerrender Horrorbilder. (Dagegen so gut wie keine mediale Abbildung der massenhaft überwiegenden leichten und asymptomatischen Infektionsverläufe.)[92]
  2. Soziale Existenz- und Zukunftsängste aufgrund realer, durch die Lockdown-Maßnahmen bedingter, zum Teil gravierender, wirtschaftlicher Einbußen (Arbeitslosigkeit; Kurzarbeit; Geschäftsschließungen für kleine und mittlere Selbständige mit sich daraus ergebenden „Sorgepaketen“).
  3. Depressive Befindlichkeitsstörungen infolge der durch die verordneten Kontaktsperren bewirkten Kommunikationsausdünnung, soziale Isolation und Vereinsamung.
  4. Erhöhte Reizbarkeit, Steigerung negativer Emotionalität und Aggressionsneigung („häusliche Gewalt“) als Effekte der Gleichzeitigkeit von rigider Kontaktsperre und erzwungener Klausur (Abschließung auf engem Raum).

Schon zu Beginn der Corona-Krise war festgestellt worden, dass man sich nach dem Lockdown „in einer stark veränderten, durch zahlreiche Kollateralschäden beeinträchtigten gesellschaftlichen Lebensumwelt wiederfinden (würde). Abzusehen sind eine massive Rezession, einschneidende Wohlstands- und Einkommenseinbußen, zahlreiche Insolvenzen, rigide Verteilungskämpfe angesichts des verkleinerten Subventionskuchens sowie eine große Zahl psychisch beschädigter, stark verunsicherter und noch weiter sozial auseinander gerückter Mitmenschen, die sich nunmehr wechselseitig als Risikoobjekte wahrzunehmen gelernt haben (‚Komm mir bloß nicht zu nahe‘.)[93]

Bereits die gewissermaßen „über Nacht“ hereinbrechende negative Bewertung bzw. Illegalisierung und Außerkraftsetzung bislang habitualisierter (spontan-positiver) sozialer Kontaktpflege, darunter Interaktionen und Verhaltensweisen wie Händeschütteln, Umarmen, Besuche von Verwandten und Freunden, Versammlungen aller Art etc., führte bei individuell unterschiedlicher Resilienz zu mehr oder minder starker psychischer Destabilisierung.

Mittlerweile liegen bereits einige Studienergebnisse und Trendhinweise vor, die eine Zunahme von Angstzuständen, depressiven Symptomen, Stresserleben, häuslicher Gewalt, Suizidgefährdung etc. belegen.

So ergab die Erstauswertung einer Befragung des Zentrums für Seelische Gesundheit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), an der vom 1. bis zum 15. April 2020 3.545 Freiwillige (83% Frauen; 15,2% Männer) mit dem Durchschnittsalter von 40 Jahren teilnahmen, Folgendes: 26,9% der Befragten erklärten, mit der Lockdown-Situation schlecht oder sehr schlecht zurecht zu kommen. Gut 50% stellten bei sich eine höhere Reizbarkeit fest und 43,3% gaben an, schlechter zu schlafen. 5% berichteten vom Erleben häuslicher Gewalt auf verbaler Ebene (98,4%), 41,9% auf „körperlicher“ und 30,2% auf „sexueller Ebene“.[94]

Während der Anteil von schwerer Depressivität in der Allgemeinbevölkerung bei einem Prozent liegt, wurde bei einer Online-Befragung der Privaten Hochschule Göttingen mit ca. 2.000 Teilnehmern festgestellt, dass sich dieser Anteil während der coronabedingten Einschränkungen auf fünf Prozent erhöht hat. Dabei berichteten die Befragten von „Kernsymptomen“ wie Interessenverlust, Antriebsminderung und gedrückte Stimmung in Kombination mit mindestens fünf Zusatzsymptomen wie Schlafstörungen, Gefühlen von Minderwertigkeit oder Suizidgedanken. Insbesondere bei der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen sei ein Anstieg im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit zu konstatieren[95].

Eine Studie der TU München auf der Grundlage einer Online-Befragung von 3.800 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren, die zwischen dem 22. April und 8. Mai während der strengsten Kontaktbeschränkungen stattfand, kam zu folgenden Ergebnissen: Die körperliche Gewalt gegen Frauen und Kinder stieg von 3,1 Prozent bzw. 6,5 Prozent deutlich an,

„wenn sich die Befragten zu Hause in Quarantäne befanden (körperliche Gewalt gegen Frauen: 7,5%, körperliche Gewalt gegen Kinder: 10,5%);

die Familie akute finanzielle Sorgen hatte (körperliche Gewalt gegen Frauen: 8,4%, körperliche Gewalt gegen Kinder: 9,8%);

einer der Partner aufgrund der Pandemie in Kurzarbeit war oder arbeitslos wurde (körperliche Gewalt gegen Frauen: 5,6%, körperliche Gewalt gegen Kinder: 9,3%);

einer der Partner Angst oder Depressionen hatte (körperliche Gewalt gegen Frauen: 9,7%, körperliche Gewalt gegen Kinder: 14,3%);

sie in Haushalten mit Kindern unter 10 Jahren lebten (körperliche Gewalt gegen Frauen: 6,3%, körperliche Gewalt gegen Kinder: 9,2%).“[96]

Befragungen und Beobachtungen in Frankreich und den USA ergaben ebenfalls eine deutliche Zunahme psychischer Probleme infolge der Corona-Krise. In Frankreich zeigten 37 Prozent der Befragten psychische Belastungsstörungen. „‚Mehr als ein Drittel der Amerikaner geben an, dass das Coronavirus ernsthaft ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt‘, heißt es in einem Brief des Psychiatrischen Verbandes an den US-Kongress. Es bestehe das Risiko, dass ‚noch mehr Amerikaner psychiatrische Behandlung benötigen‘.“[97]

Aus den USA wurde auch bereits von einer enormen Zunahme an Suiziden berichtet. So sagten Ärzte und Krankenschwestern des John Muir Medical Center in Kalifornien, „sie hätten innerhalb von nur vier Wochen so viele Suizidversuche wie sonst in einem ganzen Jahr erlebt.“ Die Pflegerin Kacey Hansen erklärte: „Was ich jetzt gesehen habe, habe ich noch nie zuvor erlebt. Ich habe noch nie so viele absichtlich beigebrachte Verletzungen gesehen.“ Betroffen seien vor allem junge Erwachsene, die subjektiv stärker an dem Stress, der Isolation und dem Arbeitsplatzverlust infolge der Quarantänemaßnahmen litten.[98]

Auch in Deutschland wird aus Fachkreisen der Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde ein Anstieg der Suizide für 2020 erwartet. Die letzten veröffentlichten Zahlen für 2017 belaufen sich auf ca. 9.500 Fälle[99]. „Wir müssen davon ausgehen, dass viele Menschen mit ernsten psychischen Erkrankungen und Hilfebedarf in der Zeit des Lockdowns zu Hause geblieben sind und nicht den Weg zum Arzt oder in eine Klinik fanden. Die Konsequenzen daraus werden zeitversetzt zutage treten“, erklärte der Stressforscher und Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin, Mazda Adli in einem Interview[100].

Der Direktor des Berliner Institutes für Rechtsmedizin der Charité, Prof. Michael Tsokos, hat in einer Studie Obduktionsfälle von „Corona-Selbstmördern“ nach dem 20. März ausgewertet[101]. Seine warnende Schlussfolgerung lautet: „Überzogene Panikmache, auch von Virologen und Politikern[102], können bei psychisch nicht stabilen oder an Depressionen erkrankten Menschen das Gefühl hervorrufen, die Welt steuert auf den Abgrund zu.“ Sein Appell lautet deshalb: „Die Pandemie-Kommunikation muss besonnener, beruhigender geführt werden. Sonst werden wir am Ende des Jahres eine Übersterblichkeit sehen, nicht durch Covid-Erkrankungen, sondern durch Suizid- und Alkohol-Tote.“[103]

4. Auswirkungen auf das Gesundheitssystem

Die im Kontext der permanenten und allgegenwärtigen Corona-Berichterstattung entstandene Angst führte einerseits dazu, dass viele Patienten Arztbesuche aufschoben und Krankenhäuser mieden. Report Mainz berichtete Anfang Mai, dass nach ersten vorliegenden Statistiken die in die Notaufnahme eingelieferten Fälle um mehr als 30 Prozent zurückgegangen seien. „Der Grund: Viele Menschen fürchten sich davor, sich beim Arzt oder im Krankenhaus mit dem Corona-Virus zu infizieren, etwa chronische Herzpatienten. Doch durch ihre Furcht und die ausbleibende Behandlung werden Folgeerkrankungen wahrscheinlicher. Noch dramatischer sind die Notfälle: Trotz Herzinfarkt oder Schlaganfall bleiben viele Patienten den Kliniken fern aus Angst, sich mit Corona anzustecken – und riskieren damit schlimmstenfalls, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben.“[104] Eine diesbezügliche Todesfallzählung wird nicht vorgenommen bzw. öffentlich nicht kommuniziert.

Auf der anderen Seite führte die Hyperfokussierung der Krankenhäuser auf die intensivmedizinische Pandemiebewältigung zu einer zum Teil extremen Unterlassung bzw. Verschiebung von Operationen. Darunter auch Krebsbehandlungen, Chemo- oder Strahlentherapien. Nach einer Auswertung globaler Daten durch Wissenschaftler des National Institute for Health Research (NIHR) der Universität Birmingham (England), der detaillierte Angaben von 359 Kliniken aus 71 Ländern vorlagen und die dann für 190 Länder hochgerechnet wurden, ergab sich zusammengenommen für eine 12-wöchige Zeitspanne eine Zahl von insgesamt 28 Millionen verschobener Operationen. In diese Studie fand auch eine Umfrage unter 34 Kliniken aus Deutschland Eingang. Daraus ergaben sich 908.759 aufgeschobene Operationen, darunter rund 850.000 sog. elektive (nicht dringliche) Eingriffe. Darunter fallen aber auch 52.000 aufgeschobene Krebsoperationen, d.h. 24% aller Eingriffe bei Tumorerkrankungen. In Frankreich waren 700.000 und in den USA 3,8 Millionen verschobene Operationen zu verzeichnen. In beiden Ländern wurde knapp ein Drittel derjenigen Operationen aufgeschoben, bei denen es sich um Tumorerkrankungen handelt. Generell gilt: „Je ärmer das Land, desto mehr Krebsoperationen werden aufgeschoben“. „So werden in Norwegen ähnlich wie hierzulande (…) 23% der Krebsoperationen erst einmal verschoben, in Brasilien schon 44%, in Vietnam 56% und im Sudan sind es − wie im Durchschnitt vieler armer Länder – 72%.“[105] Dennoch: „Die meisten Stornierungen dürften in Europa und Zentralasien (8.430.348 Eingriffe) und die wenigsten in Subsahara-Afrika (520.459) erfolgen, was das geringe chirurgische Ausgangsvolumen dort widerspiegelt.“[106]

5. Auswirkungen auf das politische System: Extremes Ausmaß an Grundrechtseinschränkungen

Die Gesamtheit der Lockdown-Maßnahmen basierte auf einer bislang in der (west-)deutschen Nachkriegsgeschichte nie dagewesenen massiven Einschränkung zahlreicher Grundrechte sowie einer Flut von Verordnungen inklusive scharfer Sanktionen bei Zuwiderhandlungen. Als Legitimation hierfür dienten zwei letztlich nicht haltbare Begründungen: Zum einen die immer wieder herangezogenen, aber aus dargelegten Gründen nicht verallgemeinerbaren angsteinflößenden Bilder aus Italien/Bergamo und zum anderen die Behauptung, der Staat müsse als Interessenwahrer der Bürger das (höherrangige) Recht auf körperliche Unversehrtheit durchsetzen. Dem ist Folgendes entgegenzuhalten:

  1. Ein solches höherrangiges Recht gibt die Verfassung nicht her. Als unantastbar gilt hingegen die Würde des Menschen. Diese schließt zum Beispiel ein, dass alte Menschen es bei freier Entscheidung vorziehen können, ihre Angehörigen trotz Bestehens eines Ansteckungsrisikos zu treffen, statt erzwungenermaßen in psychisch beeinträchtigender sozialer Isolation bzw. leidvoller Einsamkeit verharren zu müssen.
  2. Grundsätzlich ist in Frage zu stellen, dass der (sich freiheitlich-demokratisch inszenierende) Staat das Recht besitzt, unter der Behauptung der Sicherung der körperlichen Unversehrtheit die soziale Wesensnatur der Menschen in einer derart massiven und pauschalen Weise zu beeinträchtigen.
  3. Die konkret-empirisch festgestellte Differenziertheit und Quantität der Infektionsverläufe rechtfertigt keine derart pauschalen und undifferenzierten „Rasenmäher-Maßnahmen“, sondern muss zukünftig auf flexible risikogruppendifferenzierte Handlungsstrategien umgestellt werden[107].
  4. Neben den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kollateralschäden ist zu reklamieren, dass – wie zuvor dargelegt – das grundrechtsausschaltende Pandemie-Regime selbst gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen generiert, deren Abschlussbilanz noch aussteht.

Anhang

Zweidimensionales Erklärungsmodell zur Prozessdynamik der Sars-Cov-2-Infektion

Vorausgesetzt wird eine Verfügbarkeit bzw. Zirkulation von virusbezogenen Informationen, Handlungsempfehlungen und gesellschaftlichen Regeln/Verordnungen. Dieses Bedeutungsensemble (Aussagen, Behauptungen, Wertungen, Handlungssaufforderungen etc.) kann realistisch-aufklärerisch oder unrealistisch dramatisierend-angsterzeugend, manipulativ etc. konstituiert sein. (In der Regel sind gesellschaftliche Bedeutungssysteme objektiv interessenwidersprüchlich beschaffen und mit ungleichen Präsentationsmöglichkeiten für die antagonistischen Inhalte ausgestattet. Zum Beispiel: Öffentlich-rechtliches Fernsehen vs. Internet/YouTube)

1. Ebene: Objektive Dispositionsstruktur für den Infektions- bzw. Krankheitsverlauf (Risikogruppeneinteilung)

a) Disposition für einen asymptomatischen bis milden Verlauf

b) Disposition für einen symptomatischen Verlauf mit mittlerem Schweregrad (kein Hospitalisierungsbedarf)

c) Disposition für einen schweren bis lebensbedrohlichen Verlauf (Hospitalisierungsbedarf bis zu intensivmedizinischer Behandlung)

2. Ebene: Subjektive Verhaltensstruktur der unterschiedlich disponierten Risikogruppen in Abhängigkeit von subjektiv gegebenen bzw. lagespezifisch eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten (Berücksichtigung der sozial determinierten Handlungsposition)

a) riskantes bis hochriskantes Verhalten

b) eingeschränkt riskantes Verhalten

c) risikovermeidendes Verhalten

Daraus ergibt sich eine „offene“ Variabilität von (nichtlinearen) Dispositions-Handlungs-Konstellationen mit nur schwer vorhersehbaren/schätzbaren/modellierbaren Quantitäten:

Zum Beispiel 1.a/2.b, 1.c/2a, 1b/2c etc.

 

Fußnoten:

[1] Vgl. zum Beispiel: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Coronavirus-Fragen-und-Antworten,corona100.html

[2] https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

[3] https://www.worldometers.info/ swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

[3] https://www.worldometers coronavirus/

[4] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102070/umfrage/ansteckungsgefahr-des-coronavirus-im-vergleich/)

[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1107346/umfrage/inkubationszeit-des-coronavirus-im-vergleich-zu-ausgewaehlten-viren/

[6] https://www.focus.de/gesundheit/news/studie-aus-singapur-forscher-wissen-jetzt-wie-lange-erkrankte-corona-uebertragen_id_12028764.html

[7] https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/weitere-studie-coronavirus-kann-vor-ersten-symptomen-uebertragen-werden-16773573.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

[8] Nach vorliegenden Studien gehört Adipositas neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu den wesentlichen Risikofaktoren für einen schweren Verlauf einer Sars-Cov-2-Infektion. https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_87806548/coronavirus-und-adipositas-ist-fettleibigkeit-ein-risikofaktor-.html „Bundesweit sei die Zahl der fettleibigen Versicherten von 2008 bis 2018 um mehr als 36 Prozent gestiegen. Die Gründe dafür seien neben schlechter Ernährung auch zu wenig Bewegung“ https://www.t-online.de/gesundheit/gesund-leben/id_87822726/fettleibigkeit-hier-leben-die-dicksten-deutschen.html

[9] Siehe https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/alle-obduzierten-corona-toten-hatten-vorerkrankungen-2714/

[10] https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Diabetiker-sind-gefaehrdeter-fuer-schweren-COVID-19-Verlauf-409920.html

[11] https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Italien Siehe weitere Studienergebnisse: https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/hartmut-krauss-corona-pandemie-in-deutschland-auf-sicht-fahren-in-eine-ungewisse-krisenzukunft-ohne-valide-kanntnislage/

[12] https://www.spektrum.de/news/was-das-sterberisiko-bei-covid-19-erhoeht/1750044; https://www.nature.com/articles/s41586-020-2521-4_reference.pdf

[13] https://swprs.org/rki-relativiert-corona-todesfaelle/

[14] https://www.achgut.com/artikel/bericht_zur_coronalage_07.05.2020 Siehe hierzu auch: https://www.youtube.com/watch?v=CSpMWJ-z0zk

[15] https://www.tagesspiegel.de/wissen/neue-daten-zu-coronavirus-toten-etwa-97-prozent-der-an-covid-19-verstorbenen-hatten-vorerkrankungen/25837864.html

[16] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-07-01-de.pdf?__blob=publicationFile

[17] https://www.scinexx.de/news/medizin/coronavirus-wie-gefaehrdet-sind-juengere/

[18] https://www.researchgate.net/publication/340518137_Population-level_COVID-19_mortality_risk _for_non-elderly_individuals_overall_and_for_non-elderly_individuals_without_underlying_diseases_in_pandemic_epicenters

[19] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.05.03.20089854v2

[20] Siehe zum Beispiel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-ergebnisse-der-heinsberg-studie-veroeffentlicht-a-37119092-08b5-496e-a848-f8da93e55950

[21] https://www.n-tv.de/panorama/Was-besagt-die-Ischgl-Studie-article21871865.html Nach dieser Quelle gab es in Ischgl zwei Covid-19-bezogene Todesfälle: https://www.contra-magazin.com/2020/06/ischgl-studie-zieht-die-lehren-daraus/

[22] https://www.who.int/news-room/detail/14-12-2017-up-to-650-000-people-die-of-respiratory-diseases-linked-to-seasonal-flu-each-year

[23] https://www.nlga.niedersachsen.de/infektionsschutz/krankheitserreger_krankheiten/influenza/die-influenza-erkrankung-19370.html

[24] https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html

[25] Da der Ausbreitungshöhepunkt der „Corona-Welle“ später erfolgte als bei der Grippewelle 2018, werden zum Vergleich die Monate März und April herangezogen.

[26] https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/ Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle.html

[27] https://www.netdoktor.de/news/grippe-ist-toedlicher-als-gedacht/

[28] Siehe zum Beispiel http://www.saphenion.de/news/das-covid-19-high-noon-todesursache-schlaganfall-thrombose-lungenembolie/ und https://www.dw.com/de/wie-das-coronavirus-unseren-ganzen-k%C3%B6rper-angreift/a-53369064

[29] https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/grippe/risikofaktoren-komplikationen-todesfaelle/

[30] https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Akute-Infekte-erhoehen-Thromboembolie-Risiko-382689.html

[31] https://www.esanum.de/infocenters/fachbereichsseite-kardiologie/feeds/kardiologie/posts/grippe-erhoht-herzinfarktrisiko-um-das-6-fache

[32] https://www.esanum.de/infocenters/fachbereichsseite-kardiologie/feeds/kardiologie/posts/grippe-erhoht-herzinfarktrisiko-um-das-6-fache

[33] https://infekt.ch/2014/04/gehaeufte-und-schwere-neurologische-manifestationen-bei-influenza-infektionen/

[34] https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/grippe-hinterlaesst-langzeitfolgen-im-gehirn-12129/

Siehe auch diese detaillierte Übersicht über die vielfachen möglichen Folgen einer Influenzaerkrankung: http://www.gesundheits-lexikon.com/Impfungen/Grippe-Influenza/Folgeerkrankungen.html

[35] https://www.tagesspiegel.de/wissen/globaler-wettkampf-um-ein-mittel-gegen-covid-19-die-streng-geheimen-foerdermittel-fuer-den-coronavirus-impfstoff/25848586.html

[36] https://www.netdoktor.de/news/grippe-ist-toedlicher-als-gedacht/

[37] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wirksamkeit-des-grippeimpfstoffs-war-maessig/

[38] Siehe:  https://www.aerzteblatt.de/archiv/36927/SARS-Virus-Nur-geringe-Neigung-zur-Mutation und https://www.derstandard.de/story/2000117444312/wie-das-coronavirus-mutiert

[39] Siehe https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-06/mutationen-coronavirus-impfstoff-ansteckung-immunitaet-subtypen-medizin/komplettansicht

[40] https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Frankreich Siehe https://www.worldometers.info/coronavirus/

[41] https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Frankreich

[42] „‚Die hohe Luftverschmutzung in Norditalien sollte als Co-Faktor berücksichtigt werden, wenn man die hohe Covid-Sterberate unter die Lupe nimmt‘, hieß es in (einer) Studie. Zu berücksichtigen seien auch das hohe Alter der norditalienischen Bevölkerung, sowie Unterschiede bei der Struktur der regionalen Gesundheitssysteme.“

https://science.apa.at/rubrik/medizin_und_biotech/Coronavirus_-_Smog_koennte_Co-Faktor_fuer_Epidemie_in_Norditalien_sein/SCI_20200407_SCI39371351254071530

[43] https://www.tagesschau.de/inland/antibiotika-keime-resistent-101.html

[44] Als der zuständige Heimarzt einer großen Seniorenresidenz „dagegen protestierte und dem Pflegepersonal Schutzbekleidung verordnete, wurde er fristlos entlassen, weil er angeblich ‚Panik stiftete‘. Heute weiß man, dass fast die Hälfte der Opferzahl in der Region in den Altenheimen und Residenzen vermeldet wurde.“ https://www.n-tv.de/politik/Italiens-Corona-Katastrophe-hat-Verantwortliche-article21799009.html

[45] https://www.n-tv.de/politik/Italiens-Corona-Katastrophe-hat-Verantwortliche-article21799009.html

„[46] Beim Thema Islam/Migration sind die Kritiker pauschal „Rassisten“, „Islamophobe“, „Fremdenfeinde“, „Rechtspopulisten“ etc., beim Thema Klimaänderung „Klimaleugner“ und beim Thema Corona „Verschwörungstheoretiker“.

[47] https://www.presseportal.de/pm/133833/4552496

[48] https://www.nzz.ch/feuilleton/corona-krise-das-bild-das-um-die-welt-gegangen-ist-ld.1558320

[49] https://www.stern.de/gesundheit/sterben-durch-corona-mehr-menschen–in-italien-ja—aber-nicht-ueberall-9250936.html

[50] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-07-01-de.pdf?__blob=publicationFile

[51] Neue Osnabrücker Zeitung vom 18. Mai 2020, S. 20.

[52] https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-schwedens-sonderweg-eine-zwischenbilanz-in-zahlen-a-c7b3cea2-63be-4072-8df9-afdb765afb54

[53] https://www.heise.de/tp/features/Covid-19-Ausgelieferte-Altenheime-4771968.html Siehe auch https://ltccovid.org/wp-content/uploads/2020/05/Mortality-associated-with-COVID-3-May-final-7.pdf

[54] Neue Osnabrücker Zeitung vom 5. Juni 2020, S. 24.

[55] https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Corona-Ueber-10-000-infizierte-Aerzte-und-Pfleger-16-Tote-id57341761.html

[56] Siehe zum Beispiel: https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/zahl-der-corona-infektionen-in-fluechtlingsheimen-steigt-42584.html https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/oeffentlicher-anzeiger_artikel,-fast-alle-fluechtlinge-infiziert-bewohner-duerfen-mainzer-allianzhaus-bis-9-juni-nicht-verlassen-_arid,2126129.html

[57] Siehe zum Beispiel: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nach-corona-faellen-in-schlachthoefen-baden-wuerttemberberg-plant-erlass-fuer-sammelunterkuenfte.ee563267-8907-446a-91c7-5c0baaa02f5d.html https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/coronavirus-coesfeld-westfleisch-hamm-nrw-schlachthof-covid19-betrieb-zr-13755098.html

[58] Siehe zum Beispiel: https://www.tagesschau.de/inland/toennies-coronainfektionen-guetersloh-101.html

[59] https://www.evangelisch.de/inhalte/170587/26-05-2020/corona-ausbruch-bei-baptisten-infektionsketten-werden-ueberprueft https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Pfingstgemeinde-Mindestens-20-Corona-Infektionen,pfingstgemeinde106.html

[60] https://www.merkur.de/welt/coronavirus-deutschland-reproduktionszahl-goettingen-berlin-nrw-zahlen-news-aktuell-schulen-zr-13782828.html Siehe auch: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Corona-Goettingen-schraenkt-oeffentliches-Leben-ein,corona3282.html

[61] https://www.rnd.de/panorama/corona-in-gottingen-angst-vor-lockdown-und-wut-gegen-verursacher-NW4BEKC2C5EEDAE565NI7SIX2I.html

[62] https://www.rtl.de/cms/nach-corona-ausbruch-in-goettingen-mit-68-infizierten-gewahrsam-bei-quarantaene-verstoss-moeglich-4552659.html

[63] https://www.wochenblick.at/frankreich-corona-gesetze-gelten-nicht-in-migranten-vierteln/

[64] https://www.dw.com/de/iwf-senkt-prognosen-wie-noch-nie-weltwirtschaft-vor-dramatischer-rezession/a-53117910

[65] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/06/PD20_206_51.htm

[66] https://www.ifo.de/ifo-konjunkturprognose/20200428

[67] https://www.ifo.de/ifo-konjunkturprognose/20200528

[68] https://www.iab-forum.de/der-arbeitsmarkt-in-der-schwersten-rezession-der-nachkriegsgeschichte/

[69] https://www.arbeitsagentur.de/presse/2020-32-der-arbeitsmarkt-im-mai-2020

[70] https://www.iwkoeln.de/studien/iw-kurzberichte/beitrag/wido-geis-thoene-corona-hemmt-die-integration-469073.html

[71] GIPS-Staaten: Griechenland, Italien, Portugal, Italien.

[72] https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-Analysen/Statistische-Sonderberichte/Generische-Publikationen/Auswirkungen-der-Migration-auf-den-Arbeitsmarkt.pdf

[73] https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/corona-krise-creditreform-befuerchtet-zwanzig-prozent-mehr-insolvenzen-a-bff7bfdf-eb7a-4e84-90cc-55b3e9e4641d https://www.t-online.de/finanzen/boerse/news/id_88017732/corona-insolvenzen-warum-die-meisten-firmen-erst-ab-herbst-pleite-gehen.html

[74] https://www.pt-magazin.de/de/gesellschaft/recht/die-gr%C3%B6%C3%9Ften-irrt%C3%BCmer-rund-um-die-insolvenz_kap23w73.html

[75] https://www.bundestag.de/resource/blob/691376/2feb28d7057bf918bd18254ab06d95ad/WD-4-041-20-pdf-data.pdf

[76] https://www.tagesspiegel.de/berlin/880-ermittlungsfaelle-und-40-neue-verfahren-pro-tag-massiver-betrug-bei-coronahilfen-in-berlin/25904690.html

[77] https://www.welt.de/politik/deutschland/article208817579/Tausende-Verdachtsfaelle-auf-Betrug-bei-Corona-Soforthilfen.html

[78] https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-soforthilfe-betrug-101.htm. Einzelnes Beispiel siehe hier: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal_1800/Corona-Betrug-mit-Hilfsgeldern-aufgeflogen,hamj97146.htmll

[79] Siehe Neue Osnabrücker Zeitung vom 7. Juli 2020, S. 7.

[80] https://www.bz-berlin.de/tatort/razzia-in-berliner-moschee-verdacht-auf-coronahilfen-betrug

[81] https://www.spiegel.de/panorama/berlin-arabische-clans-sollen-corona-soforthilfen-kassiert-haben- a-4162ed6c-2837-46cc-9b50-8a8426fd2763

[82] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/oeffentliche-haushalte-der-grosse-steuerschwund-coronakrise-fuehrt-zu-dramatischen-ausfaellen/25810050.html

[83] https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Corona-Steuerausfall-Hamburg-rechnet-mit-Milliarden,lpkcorona114.html

[84] Siehe „Bildungsverfall als Ausdruck soziokultureller Krisenentwicklung“ https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/bildungsverfall-als-ausdruck-soziokultureller-krisenentwicklung/

[85] Dabei ist der deutliche Anstieg infolge der massenhaften Neuzuwanderung seit 2015 in den Daten des IQB-Bildungstrends noch gar nicht erfasst und einbezogen worden.

[86] https://www.tagesschau.de/inland/pisa-studie-2019-101.html

[87] Diese immer noch hohe Zahl korrespondiert allerdings mit einem „politisch betreuten“ Absenken der Leistungsstandards.

Siehe http://www.faktum-magazin.de/2017/09/akademisierungswahn-und-noteninflation/ http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_80912010/umfassende-studie-hochschulen-vergeben-zu-gute-noten.html https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/da-laeuft-etwas-ganz-schief-894/

[88] https://mintzukunftschaffen.de/2020/06/10/folgen-des-coronabedingten-unterrichtsausfalls-je-verlorenes-schuljahr-10-weniger-erwerbseinkommen-im-gesamten-berufsleben/

[89] https://www.haz.de/Mehr/Studium-Beruf/Aktuelles/Trend-zu-hoeherer-Bildung-in-Deutschland-laesst-nach

[90] https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/homeschooling-111.html

[91] https://www.frankfurt-live.com/corona-schulschlie-szligungen-belasten-m-uumltter-besonders-122449.html

[92] Man stelle sich vor, es würde mit der gleichen Intensität und Allgegenwärtigkeit monatelang über die Gefahren und letalen Wirkungen des Krankenhauskeims berichtet und die Gesellschaft darüber in einen ebenbürtigen Alarmzustand versetzt. Das Gleiche gilt natürlich auch für schwere Grippewellen. https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Klinikhygieniker-schlagen-Keim-Alarm-237874.html https://www.aerztezeitung.de/Medizin/33000-Tote-pro-Jahr-durch-resistente-Keime-226155.html

[93] https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/krauss-hartmut-fest-im-griff-des-corona-virus-der-globale-kapitalismus-unter-quarantaene/

[94] Siehe https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112580/COVID-19-Psychosoziale-Auswirkungen-des-Lockdowns und https://taz.de/Psychische-Belastung-in-der-Corona-Krise/!5692717/

[95] Vgl. Neue Osnabrücker Zeitung vom 9. Juni 2020, S. 22. Siehe auch https://presse.pfh.de/pressemitteilungen/1072-neues-internationales-forschungsprojekt-an-der-pfh.html

[96] https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/studie-belegt-haeusliche-gewalt-waehrend-lockdown-mit-zahlen-14299/

[97] https://www.n-tv.de/wissen/Studien-zeigen-Zunahme-von-Depressionen-article21730948.html

[98] https://www.stern.de/gesundheit/der-preis-des-lockdowns—-in-vier-wochen-suizide-wie-in-einem-ganzen-jahr–9275302.html

[99] https://www.presseportal.de/pm/119575/4619293

[100] https://www.presseportal.de/pm/58964/4628183

[101] Um hier nur ein Beispiel zu nennen: „Der 39-jährige Mitarbeiter einer europäischen Botschaft nahm sich am 20. März das Leben. Kriminalpolizeiliche Ermittlungen ergaben, dass der Mann befürchtet hatte, sich mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben. In den Tagen vor dem Tod hatte ein leichter grippaler Infekt bestanden. Ein Abstrich war durch zwei Hausärzte unabhängig voneinander als nicht notwendig angesehen und daher abgelehnt worden. Nach Angabe von Bekannten sei der Mann dennoch „regelrecht paranoid“ gewesen, sich angesteckt zu haben.“ https://www.bz-berlin.de/berlin/michael-tsokos-berlins-bekanntester-gerichtsmediziner-spricht-von-corona-suiziden-durch-panikmache

[102] Das wurde mittlerweile selbst einem TV-Virologen „zu bunt“. So rügte Jonas Schmidt-Chanasit den medial omnipräsenten Corona-Scharfmacher Karl Lauterbach wegen der von ihm geschürten absolut unverhältnismäßigen „Dauer-Aufgeregtheit“ bzw. „dysfunktionalen Dramatisierung“. https://www.focus.de/regional/hamburg/wegen-dauernder-corona-warnungen-hamburger-virologe-attackiert-spd-mann-lauterbach-das-stimmt-alles-nicht_id_12189507.html

[103] https://www.bz-berlin.de/berlin/michael-tsokos-berlins-bekanntester-gerichtsmediziner-spricht-von-corona-suiziden-durch-panikmache

[104] https://www.swr.de/report/verschleppte-krankheiten-warum-patienten-aus-angst-vor-corona-wichtige-behandlungen-nicht-machen/-/id=233454/did=25262362/nid=233454/19aqcnu/index.html

[105] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112862/28-Millionen-chirurgische-Eingriffe-weltweit-aufgrund-von-COVID-19-verschoben

[106] https://bjssjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/bjs.11746?af=R

[107] In diese Richtung der grundsätzlichen Anmahnung einer verhältnismäßigen und differenzierten Vorgehensweise zielte auch der Urteilsspruch des Oberverwaltungsgerichts in Münster, das den zweiten pauschalen Lockdown für den gesamten Kreis Gütersloh als unverhältnismäßig bezeichnete. Es wäre durchaus möglich gewesen, eine differenzierte Wertung vorzunehmen. https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/reaktionen-aufhebung-lockdown-guetersloh-100.html

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